Ein toller Nachmittag in De Panne

Vorwort

Über síeben Jahre sind vergangen als ich das erste Mal, an einem, sehr stark frequentierten, Gründonnerstag das Plopsaland De Panne besuchte. Die Katapultstartachterbahn Anubis – The Ride war keine vier Tage alt, doch begeistern konnte mich der Freizeitpark damals überhaupt nicht. Spätestens mit der Entgleisung der Parkeisenbahn, die noch durch ein größeres Tiergehege fuhr, war die Luft raus und ich verließ frühzeitig den Freizeitpark.

Meine Erinnerungen an das Plopsaland waren seither negativ geprägt, doch der ständige Tatendrang auf Seiten der Studio 100 Gruppe ließ einen immer wieder nach De Panne schauen. Themenbereiche wurden neu strukturiert oder aus dem Boden gestampft, ein Theater wurde errichtet, sowie ein vielversprechendes Schwimmbad gebaut und dennoch blieb es stets bei interessierten Blicken. Mit der Errichtung der Holzachterbahn Heidi – The Ride und der angedachten baldigen Eröffnung war ein Besuch unumgänglich, weswegen ich mir zu Saisonbeginn eine Plopsa Funcard mit Parkingpass (sehr lohnenswert, gerade bei den Benelux’schen Parkgebühren) im Holiday Park kaufte. Blöd nur, dass gerade die Holzachterbahn dank Lärmschutzproblemen, bislang über eine kurze Testphase nicht herauskam und eine Eröffnung erst im nächsten Jahr erfolgen wird. Evtl. war es aber auch ein Glücksfall, denn ohne die beinahe panische „Hilfe, ich habe mir eine Plopsa Funcard gekauft und muss die noch irgendwie ausnutzen“ Tour kurz nach Abgabe meiner Abschlussarbeit, hätte ich meinen Freund David so schnell nicht wiedergesehen.

Nach einem kurzen Besuch im Plopsa Indoor Coevorden erreichte ich den Parkplatz gegen 15 Uhr. Von hier aus führt unterhalb der, unfassbar gut positionierten, Holzachterbahn der Weg in Richtung Eingang des Parks. Quelle douleur, quel camouflet hier nicht mitfahren zu können, vor allem da die Ausstrahlung der Anlage auch innerhalb des Parks absolut harmonisch ist.

Geschichte des Freizeitparks

Das Plopsaland De Panne wurde im Jahr 2000 eröffnet, die Ursprünge des Parks jedoch reichen auf das Jahr 1935 zurück, wo die Familie Florizoone mit dem Meli Park den ersten Freizeitpark des Landes rund um ihr Honigimperium Meli eröffneten. Stetig fallende Besucherzahlen in den 90er Jahren sorgten dann für den Verkauf an das (damals noch recht frische) Studio 100, welche den Park durch ihre eigenen (Kinderserien-)Lizenzen wieder auf Erfolgskurs brachte.

Parkrundgang

Mayaland

Betritt man den Park findet man sich, ähnlich dem Holiday Park bei Haßloch, auf einer überdachten Main Street und kurz darauf auf einem riesigen Platz mit einigen Fontänen wieder. Von hier gehen zahlreiche Wege ab, auch befindet sich hier der Zugang zum parkeigenen Theater und dem Indoor-Themenbereich Mayaland. Dieser spiegelt eine kleinere, jedoch überdachte, Version des pfälzischen Kinderlandes dar und bietet mit dem Kontiki De Swingboom, dem Flying Fish De Bloemenmolen, dem Demolition Derby De Waterlelies und dem Family Freefall Tower De Valtoren Spaß für die ganze Familie. Wie auch das Theater und das benachbarte Schwimmbad, wird auch das Mayaland außerhalb der regulären Parköffnungszeiten genutzt.

De Vleermuis

Folgt man der Wegstrecke der Parkeisenbahn, mit der man im Übrigen den bislang noch nicht fertiggestellten Themenbereich um die Kinderserie Heidi passiert, stößt man recht zügig auf die Achterbahndoppelanlage De Vleermuis. Hierbei handelt es sich um eine kleine Anlage mit freischwingenden Gondeln der Firma Caripro, bei der sich beide Spuren ein Rennen über das stetig abfallende und recht simple Layout in Form einer Acht liefern. Besonders dabei ist eigentlich nur der recht zügige Vertikallift, bei dessen Einfahrt man sich lieber ordentlich festhalten sollte um böse Überraschungen vorzubeugen, sowie der Aufbau der Wagen, die der eh schon geringen Kapazität durch teilweise langandauernde Einstiegsversuche keineswegs zugutekommen.  Die Fahrt ist just ok und bedient hauptsächlich das jüngere Publikum des Parks, welches auch recht viel Spaß auf der Anlage hatte.

De Boomstammetjes

Einige Meter weiter stößt man auf den hübsch gestalteten mittelalterlichen Themenbereich, in dem De Boomstammetjes, die große Wildwasserbahn des Parks, sowie die angetriebene Achterbahn De Draak auf Fahrgäste warten.  Als eine der ersten Anlagen ihrer Art konnte die im Jahr 1989 eröffnete Wildwasserbahn eine doppelte Schussfahrt aufweisen, darüber hinaus bietet die Anlage eine überaus lange Fahrstrecke bei nur zwei Schussfahrten; während des Besuchszeitpunkt hingegen war die Anlage leider nicht geflutet, eine Fahrt daher nicht möglich.

De Draak

Über der Wildwasserbahn hingegen drehte der Drache Runde für Runde, weswegen es sogleich durch die ellenlange und wunderschön gestaltete Warteschlange direkt in die Station ging. Diese verlässt man auch sogleich in einer schnelleren Rechtskurve in Bayernkurvenmanier, also eine Kurve mit mehreren Hügeln und Tälern. Nun folgt eine längere Gerade mit einem ähnlichen Verlauf, doch die Geschwindigkeit ist nun bereits deutlich gedrosselt. In der anschließenden Linkshelix nimmt man wieder etwas an Geschwindigkeit zu, doch auch die kommenden, bodennahen Richtungswechsel oberhalb der Wildwasserbahn können die Spannung leider nicht wirklich steigern. Eine Rechtshelix führt den Zug wieder in luftige Höhe, wo dieser dann eine Kuppe überschleicht. Mittels einer weiteren Abwärtshelix baut man jedoch wieder etwas an Geschwindigkeit auf, woraufhin alsbald die Station zügig durchfahren wird. Es folgt eine weitere Runde.

Die Fahrt auf der Achterbahn De Draak ist leider nicht sonderlich spannend, noch schnell. Dabei ist der Streckenverlauf der Anlage nun wirklich nicht schlecht, es fehlt nur etwas die Geschwindigkeit mit der man die vorhandenen Elemente passiert. Ohne diese gehört die Achterbahn zu den langweiligsten Vertretern ihrer Art, was die im Park vorhandene Zielgruppe jedoch keineswegs stört.

Rollerskater

Am zentralen See angekommen trifft man sogleich auf ein Wildwasser-Rondell und ein Magic Bike, sowie auf den ersten Ohrwurm des Parks, denn beide Attraktionen sind dem Mega Mindy Universum angesiedelt, weswegen der Titelsong der Serie rauf und runter gespielt wird. Etwas Ruhe davon findet man beim benachbarten Rollerskater, einer Familienachterbahn des Herstellers Vekoma im Standart-Layout, welche hier in einer wunderschönen und vor allem überdimensionierten Gestaltung daherkommt.

Kaatje zoekt Eendje und Viktor’s Race

Neben der Rundbootfahrt Kaatje zoekt Eendje befindet sich die Familienachterbahn Viktor’s Race. Mit dem Einzug des Kinderserienprogramms Kaatje van Ketnet wurde die Achterbahn Dongo’s Race nicht nur neugestaltet, sondern bekam auch einen neuen Zug und neue Schienen spendiert; immerhin ist die 1976 erbaute Anlage die älteste Achterbahn des Parks und sogleich auch eine der beliebtesten. Die Umgestaltung zumindest wirkt sich überaus positiv auf die Anlage aus und fügt sich nahtlos an das allgemeine Konzept an.

Rox Flyer und Prinssesia

Währenddessen wirkt der Funtime Starflyer Rox Flyer mittlerweile wie ein Fremdkörper im eigenen Park. Direkt nebenan besteht seit diesem Jahr nämlich ein, ziemlich kitschiges, aber irgendwie auch passend gestaltetes, Märchenschloss, in der die gehobene Küche des Parks, das Restaurant Prinssesia, untergebracht ist. Die Preise sind dabei, wie überall im Plopsaland De Panne, durchaus hoch, jedoch findet man hier vom üblichen Fast Food glücklicherweise keine Spur. Ebenso positiv wurden die Teetassen mit in den neu erschaffenen Komplex eingebunden.

Piratenboot, Storm op Zee und Super Splash

Den Rundgang um den See rundet der Piratenthemenbereich um Piet Piraat ab. Neben der elegant auf dem See platzierten Schiffschaukel Piratenboot und der schicken Koggenfahrt Storm op Zee wird dieser Bereich vor allem durch den Mack Rides Super Splash gleichen Namens geprägt. Aus einer Höhe von 18m stürzt man in geräumigen Booten 20m gen Boden, überfährt einen kurzen Hügel und landet kurz darauf im kühlen Nass, woraufhin man gemächlich seinen Rückweg in Richtung Station antritt. Die Besonderheit dieses Exemplars liegt neben der Reduzierung auf das Wesentliche, so zum Beispiel gibt es keinen unnötigen Rückwärtspart in luftiger Höhe, auf der Verwendung eines Vertikallifts, welcher bei der Auffahrt eine Rotation um 180° vollführt. Der Nässegrad ist wie üblich eher überschaubar, so dass man hier eine weitere gelungene Familienachterbahn bietet.

Anubis – The Ride

Im Jahr 2009 entstand mit Anubis – The Ride eine Achterbahn rund um die TV-Serie Het Huis Anubis, welche kurz darauf auch in einer eigenen deutschsprachigen Produktion auf dem Sender Nickelodeon ausgestrahlt wurde. Das Haus Anubis stellt dabei ein Internat dar, in der eine Gruppe von Schülern zahlreiche mystische Abenteuer und allerlei Intrigen erleben; dementsprechend auch die Aufmachung im Inneren, die sich gerade im Vergleich zur Freifallturm-Neuinszenierung des Holiday Parks überaus sehen lassen kann, zumal die Bilder der Cast im Laufe der Zeit weniger wurden und der Soundtrack nicht mehr in Dauerschleife läuft.

Einmal in den sechssitzigen Wagen Platz genommen verlässt man auch sogleich die, dem Haus Anubis nachempfundene, Station und nimmt in einer kurzen Rechtskurve etwas an Schwung auf. Kurz darauf taucht der am Wagen befindliche Aktor in die an der Strecke befindlichen Statoren ein, woraufhin dieser sehr zügig auf eine Geschwindigkeit von 90 km/h gebracht wird. Nun rast man mit voller Wucht einen sehr steilen Hügel, ähnlich einem halbseitigen Top Hat Element, empor, passiert die Kuppe und verlässt diesen seitlich gedreht zur rechten Seite. Recht kraftvoll passiert man das nun folgende Tal, ehe man erneut emporschießt um anschließend in einem Dive Loop in Richtung Boden zu stürzen. Auf einem weiteren Top Hat ähnlichen Hügel wechselt man die Richtung und stürzt sich ein weiteres Mal airtimereich dem Grund entgegen. Wieder einmal sehr druckvoll passiert man das Tal ehe man die Welt in einem Immelmann erneut überkopf sieht. Eine Steilkurve führt nun hinauf in die Blockbremse der Anlage. Kaum an Geschwindigkeit reduziert folgt eine weitere Linkskurve hinab auf Bodenniveau. Hierauf überquert man einen kleinen Hügel und vollzieht dabei einen letzten Richtungswechsel, ehe man schwungreich in einer knackigen Heartlineroll ein letztes Mal über Kopf gestellt wird. Kurz darauf ist die Station auch wieder erreicht.

Anubis – The Ride fährt sich nach wie vor richtig, richtig gut. Die Fahrt ist von Anfang an überaus druckreich, die Airtime ist ausgeprägt und die Inversionen werden allesamt sehr zügig durchfahren. Die Gestaltung der Anlage ist darüber hinaus sehr gelungen und erzeugt ein ganz eigenes Ambiente, welches sich aber, recht untypisch für andere Inselthemenbereiche diverser Freizeitparks, vollkommen in das Gesamtkonzept einbettet.

De Grote Golf und Wickie – The Battle

Der optisch eindrucksvollste Themenbereich ist das 2013 errichtete Wickieland, wo Wickie und die starken Männer ihr zuhause gefunden haben. Mit dem wohl am schönsten gestalteten Disk’o Coaster De Grote Golf der Firma Zamperla, sowie dem malerischen Splash Battle Wickie – The Battle der Firma Mack Rides präsentiert man hier zwei gute Fahrgeschäfte in einer rundum gelungenen Atmosphäre, auch wenn die Effekte, sowie Mitfahrer beim Splash Battle während der Besuchszeit etwas gefehlt haben. Leider ist es sehr auffällig, dass Figuren bzw. Figurengruppen öfters verwendet wurden, so dass manchmal etwas die Abwechslung fehlt, zumal man besagte Figuren auch allesamt aus den anderen Plopsa Parks bereits kennt.

Kirmesplein

Ebenso gelungen ist der 2015 neu-arrangierte Themenbereich Kirmesplein, welcher nun nicht mehr wie eine Ansammlung alter Fahrgeschäfte aussieht, sondern gekonnt in Szene gesetzt wurde. Dabei wurde auch der Wellenflug Wienerwalz durch ein neueres Exemplar ersetzt. Ebenso tummeln sich nun etliche Figuren aus dem Samson & Gert Universum in diesem Bereich.

Het Bos van Plop

Neben der Kleinkindersparte rund um den Clown Bumba, welche man nun wirklich nicht seinen Kindern zeigen sollte, in den Benelux-Ländern aber überaus beliebt ist, prägt Kabouter Plop, nach dem auch das Plopsaland De Panne benannt wurde, den letzten verbleibenden Bereich. Neben einer kleinen Farm und einer Traktorfahrt, natürlich mit freilaufenden Nutztieren, besticht dieser Bereich vor allem durch die Themenfahrt Het Bos van Plop, in der man auf einer recht langen Fahrt die Welt der Gnome entdecken kann. Diese ist sehr schön in Szene gesetzt und weist (höchst wahrscheinlich) einen recht großen Bezug zur Fernsehserie auf, wodurch hier in der Regel sehr lange Wartezeiten vorhanden sein können.

Bilder Plopsaland De Panne

Fazit Plopsaland De Panne

Das Plopsaland De Panne hat sich in den letzten sieben Jahren rasant und vor allem stetig entwickelt, wodurch der Park mittlerweile einen sehr eftelingesquen Charme aufweisen kann. Alles ist rund und greift irgendwie ineinander über, weswegen man sich im Park wirklich sehr wohl fühlt. Die Ergänzungen und Erweiterungen der vergangenen Jahre zeigen eindrucksvoll wie man vorhandene Konzepte weiterentwickeln kann um ein insgesamt besseres Erlebnis zu bieten, wodurch man sehr erwartungsvoll in die Zukunft blicken darf und dass auch gerne in Haßloch.

 

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Pulsierender Wasserspaß in Walibi Belgium

Vorwort

Es ist schon selten, dass ein Konzept, bei dem man sich stets fragt wie es eigentlich möglich sein soll, in die Tat umgesetzt wird. Noch viel seltener ist es, wenn dieses ausgerechnet ein Park macht, der damit schon durchaus negative Erfahrungen gesammelt hat. Gut die Doppelmayr Seilbahn-Achterbahn Vertigo, die vor 9 Jahren Walibi Belgium verunstaltet hatte, soll sich an den wenigen geöffneten Tagen im Mai des Jahres 2008 durchaus gut gefahren haben; ein Desaster auf beiden Seiten war dies dennoch. Dieses Mal kommt der Vorstoß jedoch von der traditionsreichen Achterbahnschmiede Mack Rides, weswegen die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Debakels mit Pulsar doch eher gering war. Bei einer Anlage vom Typ Power Splash handelt es sich grob beschrieben um einen Shuttle Coaster, also einer Achterbahn ohne geschlossenen Rundkurs, mit Wasserung gegen Ende der Fahrt. Was soll da bloß schiefgehen, zumal man sich ja in Walibi Belgium überaus gut mit Shuttle Achterbahnen auskennt? Richtig, nichts!

Pulsar

Thematisch stellt Pulsar eine Maschine (in Form eines schlagenden Herzens) dar, deren zerstörerische Energie über eine Achterbahn in regelmäßigen Abständen abgeleitet wird. Das schöne dabei ist, dass die Besucher die fehlende Komponente sind um eben jenes zu ermöglichen. Dabei bewegt man sich immer noch im selben Universum, welches zur Umstrukturierung des Parks 2011 erzeugt wurde; also kein „F*ck Slow, #Hard Gaan“, wie im niederländischen Schwesterpark. Generell ist das Publikum im Park mittlerweile sehr angenehm; es kann aber auch sein, dass ungewünschte Besuchermassen (ich erinnere mich an Zeiten, wo das Kassenpersonal regelmäßig als „fils de pute“ beleidigt wurde) durch die zusätzlichen Sicherheitsmaßnamen partout in Belgien ausbleiben; aber ich schweife ab.

Einmal durch die Warteschlange im oberen Stockwerk gelaufen (oder als Singlerider direkt ans Drehkreuz gegangen) wird man auch schon in eine der Reihen eingeteilt. Sein Gepäck verstaut man kapazitätstechnisch äußerst effizient in die Regale zur rechten Seite der Station und wartet fortan auf das nächste eintreffende Boot. Das Boarding erfolgt dank automatisch schließender Bügel äußerst schnell, so dass nur wenige Augenblicke vergehen ehe das 20 Personen fassende Boot, untermalt von den Herzschlägen der Maschine, über eine Drehplattform auf die eigentliche Strecke gebracht wird.

Hier angekommen wird dieses sogleich rückwärts über einen Hügel beschleunigt, die anfängliche Skepsis über die doch (noch) recht seichte Beschleunigung verfliegt sehr schnell beim ersten leichten Abheben über der Kuppe. Nun passiert man das noch ungeflutete Wasserbassin und erklimmt den (von der Station aus gesehenen) hinteren vertikalen Streckenabschnitt in etwa zur Hälfte seiner Höhe. Mit in etwa der selben Geschwindigkeit führt die Rückführung zur Station, wobei man nun auf dem Hügel merklich beschleunigt wird und ein zweites Mal ordentlich aus dem Sitz abhebt. Daraufhin wird der vordere vertikale Streckenabschnitt komplett erklommen. Mit merklich ausgeprägter Geschwindigkeit geht es zum dritten Mal über den Hügel, wodurch man wieder in den Bügel befördert wird. Nun erklimmt man den hinteren Streckenabschnitt bis zur hinteren (leicht abgeflachten) Spitze, während dessen wird das Wasserniveau im Bassin um 30 cm angehoben. In der Zwischenzeit rückt die anstehende Wasserung auch wieder in das Gedächtnis der Mitfahrer, wodurch die bislang angehäufte Fahrtfreude auf einmal in eine respektvolle Panik übergeht. Mit 100 km/h taucht das Boot nun in das Becken ein, was zu einer optisch sehr eindrucksvollen Welle führt. Diese belohnt die vorderen Sitzreihen jedoch nur mit etwas Sprühnebel, während sie den hinteren Teil des Bootes durchaus durchnässen kann. Kurz darauf passiert man zum letzten Mal den Hügel und wird dabei auf Schritttempo abgebremst, woraufhin man im Tal stehenbleibt. Die Drehplattform dreht sich wieder auf die Ausgangssituation zurück und der Bügel öffnet sich.

Pulsar ist eine rundum gelungene Attraktion, bei der man immer wieder gerne erneut einsteigt. Die Fahrt ist einfach nur grandios und kann gerade durch ihre ungewöhnlichen Beschleunigungsphasen über den Hügel absolut punkten. Die Wasserung fällt dabei optisch eindrucksvoller aus, als sie es dann während der Fahrt ist; jedoch beängstigend ist sie definitiv allemal, vor allem wenn es ein selber nach der ersten trockenen Fahrt doch noch ordentlich erwischt. Hoffentlich folgen noch weitere Exemplare dieser wahrlich verschärften Wasserfahrt.

Bilder

Schlusswort

Durch die Lage innerhalb Walibi Belgium ist nun auch der Rundlauf etwas optimiert, so dass man auf schnellsten Wege zwischen den Hauptattraktionen Flashback, Psyké Underground, Pulsar und Loup Garou pendeln kann. Interessanter Weise ist somit aber auch etwas die Wahrscheinlichkeit genommen sich irgendwann über den Weg zu laufen, was gerade bei dem vorhandenen Andrang während des Besuchstages eigentlich früher hätte passieren können, so erhielt ich erst relativ spät einen Anruf von meinen Freund David, der mich in der Single Rider Line (von Seiten der normalen Warteschlange) erkannte. Auf Zurufen nach der Fahrt erkannte ich ihn und saß kurz darauf mit ihm im selben Boot. Dieses hatte jedoch zur Folge, dass die Pläne noch nach Plopsa Coo (was zu dem Zeitpunkt eh kaum noch möglich gewesen war) oder zumindest nach Plopsa Indoor Hasselt zu fahren direkt verworfen wurden. Die Zeiten Walibi Belgium frühzeitig zu verlassen sind wohl um, danke Pulsar!

 

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Ein freudiger Flashback auf Psyké Underground

Vorwort

Obwohl ich in meinem letzten Bericht das Walibi Belgium als Ghetto unter den Freizeitparks beschrieben habe waren meine Augen doch stets auf die Entwicklung des Parks gerichtet, denn seit dem Besuch im Jahr 2009 hat sich in Wavre doch sehr viel getan. Angefangen mit dem Mise en état des Intamin Rapid Rides Radja River und der damit verbundenen Reaktivierung der längst vergessenen Wassereffekte der Anlage im Jahre 2010 zog sich die Überholung nach und nach durch den restlichen Park und dem anschließenden Schwimmbad Aqualibi, so dass sich das Areal nun wieder in seiner vollen Pracht zeigt, einen Zustand welchen nur die wenigsten kennen dürften. Dementsprechend wollte ich Walibi Belgium schon seit über einen Jahr erneut besuchen nur um mich von dem Status Quo zu überzeugen, aber eine vielversprechende und zugleich langersehnte Neuheit hat mich bis zum Ende dieser Saison warten lassen: Die Rückkehr des Shuttle Loops Turbine und dessen Neuinszenierung Psyké Underground.

Parkrundgang

Vampire

Nachdem wir unsere Fort Fun Jahreskarten Coupons im Service Center eingelöst haben ging es auch gleich in den neu gestalteten Eingangsbereich, nur um dann in Richtung einer Achterbahn zu gehen die bis auf den Verlust der Six Flags typischen Farbgebung und den Gewinn einer schicken schwarzroten Schwarzkombination scheinbar nicht viel von der Generalüberholung des Parks profitiert hat. Obwohl ich selbst Vekoma Suspended Looping Coastern keinesfalls negativ gegenüber stehe und ihren Prototypen stets als lustige Achterbahn darstelle, die man auch gerne öfters fahren kann, so hatte sich die zu langsame Fahrt auf dem Vampire und das inkompetente Personal an der Anlage beim letzten Besuch nicht als sonderlich gut in meinen Gedächtnis speichern können.

Auch Jan und Julian waren vor ihrer Fahrt nicht sonderlich euphorisch dem gegenüber was sie nun erwartete. Interessanter Weise kam es aber anders als man es denken und schon recht nicht erwarten würde, was uns tatsächlich alle spätestens in der Blockbremse relativ ratlos dastehen lies. Im Vergleich zu anderen Anlagen dieses Typs fährt sich das Exemplar in Walibi Belgium nicht nur gut sondern absolut flüssig, wodurch es de facto einfach keinen größeren Kontakt mit den Bügel gibt, was gerade bei der eher wuchtigeren Bügelkonstruktion von Vekoma doch sehr überrascht. Interessanter Weise ist die Fahrt dadurch aber, trotz des im Grunde sehr guten Layouts, langweilig, wodurch sich die Lust auf eine weitere Bestätigung des eben erlebten eher in Grenzen hielt. Nichts desto trotz war das was man an dieser Anlage auch immer gemacht hat eine absolut richtige Entscheidung.

Cobra und Palais du Génie

Angefangen mit einer Runde auf dem Boomerang Cobra, welcher sich typischer Weise deutlich ruhiger fährt als so manche Achterbahn sogenannter Edelschmieden, ging es nun mit den Uhrzeigersinn um den See herum um den Palais du Génie, einer Hexenschaukel des niederländischen Herstellers Vekoma, einen Besuch abzustatten. Da dieses Mad House während meines letzten Besuchs nicht sonderlich gut abgeschnitten hatte, immerhin war die Musik, für ein solche Attraktion von fundamentaler Bedeutung, kaum zu hören und alle anderen Geräusche machten den Anschein als würde das Fahrgeschäft gleich in sich zusammenfallen, war ich doch sehr zufrieden mit der aktuellen Version, wobei die Geschichte des Dschinns der das Haus in ein Karussell verwandelt effektreich erzählt wird. In Betracht dieser Hintergrundgeschichte gehört Le Palais du Génie zu einer der besseren Vertreter dieser doch sehr schönen Attraktionsart, vorausgesetzt ist hier aber das Verständnis der französischen oder niederländischen Sprache.

Loup Garou

Etwas vom ursprünglichen Weg abgedriftet, was vor allem an der Suche nach etwas essbaren zum Frühstück lag, stand nun die Holzachterbahn Loup Garou auf den Plan. Wer den Hersteller meist mit idiotischen Vorurteilen entgegenkommt wird wahrscheinlich sehr verblüfft sein mit dieser Achterbahn, die, wie ihre Schwesteranlagen in Tusenfryd und Walibi Holland, zu einer der besseren Holzachterbahnen Europas zählt.

Wo in alten Tagen die Funken bei den kurvigen Streckenabschnitten nur so flogen und das Gleis während der Bremsung sichtbar einige Zentimeter nach vorne schwankte, so wirkt der Weerwolf heutzutage eher zahm. Die Fahrt in den noch originalen Vekoma Zügen gestaltet sich als sehr angenehm und durch das durchaus gut durchdachte Layout auch als spaßig, so dass man die eine oder andere Wiederholungsfahrt tätigen kann und dieses am Besuchstag locker in einer dreistelligen Zahl hätte machen können. Jedoch fehlt Loup Garou dabei das gewisse Etwas, was man bei Robin Hood aus dem Schwesterpark Walibi Holland beispielsweise findet, wodurch man dieses Vorhaben eher sein lässt und sich wichtigeren Dingen im Park widmet.

Rokken Roll

Eines dieser Dinge war für mich ein Besuch in dem 4D Kino nebenan, wo nun eine Eigenproduktion der Gruppe läuft und die Geschichte des Maskottchens Walibi ein wenig weiter erzählt. Dabei basiert die Geschichte auf den hervorragenden Comics von Morvan, L’Hermenier, Wuye, welche auch in den Parks gekauft werden können beziehungsweise online eingesehen werden konnten, und führt das Geschehen auf Shimeria ein wenig fort. Sofern man eine der angebotenen Sprachen beherrscht wird einem dabei ein sehr guter Film in einer sehr schönen Animationsqualität geboten, wie sie sonst nur bei den Eigenproduktionen von Lego erreicht wird ohne dabei zu kindgerecht zu werden.

Calamity Mine

Vorbei an der zweiten Neuheit dieses Jahres dem Fanta Play House, welches für Halloween genutzt wurde und daher gesperrt war, durch das erste Kinderland hindurch und vorbei am öden, aber schicken Top Spin Buzzsaw ging es in Richtung des Calamity Mine Trains, einem grundsoliden Vekoma Mine Train, welcher leider als Standardlayout seiner Gattung herhalten muss, wo Jan und Julian, die den 4D Film nicht gesehen haben, bereits auf mich warteten. Während der Calamity Mine Train nun wieder über einen sauberen See fährt und funktionstüchtigen Wassereffekten aufweisen kann, so sind die weiteren Änderungen im Westernbereich eher kleinerer Natur.

La Coccinelle

An der leider geschlossenen Bootsfahrt entlang ging es in Richtung der Achterbahn mit der garantiert höchsten Wartezeit für Erwachsene, dem Tivoli La Coccinelle. Während ich bei meinen Besuch im Jahr 2008 sehr froh darüber war meinen Cousin mit nach Walibi Belgium genommen zu haben, immerhin herrschte an der Anlage wie auch noch im Jahr 2009 eine strikte Regel, wonach kinderlose Personen nicht fahren durften, so gibt es nun die Regel das maximal zwei Erwachsene im Zug mitfahren dürfen. Dieses ist gerade bei einer geringen Warteschlange ärgerlich, denn für Kinder, die nicht ohne eine Begleitperson fahren dürfen oder Alleinstehende, beziehungsweise kinderlose Erwachsene, entsteht dadurch eine recht lange Warteschlange, während sie von größeren Kindern ständig überholt werden.

Octopus

Während ich also Jan und Julian bei diesem Treiben beobachte entschloss ich mich für eine Fahrt auf dem Chance Wipeout Octopus, einer Weiterentwicklung deren Trabants, hierzulande eher als Hully Gully des Herstellers Mack bekannt. Da die Gerätschaft bei meinen vorherigen Besuchen stets defekt war, war ich sehr auf eine Fahrt gespannt. Diese gestaltete sich gerade in der Anfangsphase als durchaus rasant und konnte durch höhere seitliche Kräfte als bei einem Musik Express überzeugen. Mit der Schrägstellung des Armes glich sie dann immer mehr dem bekannten Fahrgefühl eines Hully Gullys.

Flashback und Psyké Underground

Obgleich viele Anpassungen notwendig waren, so war nicht jeder Schritt bei der Neuinterpretation des Parks Walibi Belgium richtig. Wo zuvor die Farbe Olivgrün wie in jedem Industriebetrieb überwiegte und daher perfekt zu der seltsamen Zeitreisemaschine Flashback und dem grandiosen Shuttle Loop Turbine passte, so überwiegen nun zu viele Farben beide Attraktionen. Während die Zeit der Wildwasserbahn zu Gute kam und sie wieder halbwegs versifft aussieht, ohne dabei auf die Vorteile der Gesamtüberholung der Anlage zu verzichten, so ist es gerade der Anblick an Psyké Underground ein Anblick an den man sich einfach nicht gewöhnen will.

Dabei ist der Anblick der Vorderseite auf den umhüllten Shuttle Loop der einzige negative Aspekt den man bei der, seit der Saison 2009 geschlossenen und nun wieder geöffneten, Anlage Psyké Underground finden kann, denn sobald man die Warteschlange betreten hat überwiegen die positiven Eindrücken. Diese fängt nun nicht mehr unter der Aufwärtsstrecke außerhalb des Gebäudes an, sondern führt an einem ehemaligen Bestandteil der Bahn entlang, welcher aus konstruktionsbedingten Gründen nicht entfernt werden konnte. Unter Beschallung des grandiosen Soundtracks von Psyké Underground führt der Weg leider schnell wieder ans Tageslicht, wo man auf der nun halbseitig geschlossenen Warteschlange wartet. Ein Wartebereich, den man zuvor nicht so schnell vergaß, denn durch den damals nur alle 5 Minuten stattfindenden Abschuss zog sich auch eine scheinbar kurze Schlange auf eine sehr lange Zeit an. Auch unvergessen sind dabei die recht großen Vibrationen des Gebäudes, die man heutzutage auch nicht mehr wahrnimmt.

In der Station von Psyké Underground angelangt erwartet einen nun ein von Gerstlauer erbauter Zug, welcher seinen Vorgänger von Schwarzkopf würdig vertritt. Dabei ist der Sitzkomfort sehr ähnlich, jedoch achtet man heutzutage eher auf Sitze die einen automatisch in die richtige Körperhaltung bringen. Da man in Zuge der Modernisierung von einem Schwungrad- zu einem Linearmotorbetriebenen Antrieb wechselte geschieht der Abschuss nicht mehr aus dem Stand heraus, wodurch die Inszenierung dessen massiv von der vorhergehenden Version variiert.

Als die Anlage 2008 ihre letzte Saison als Turbine verbrachte knipste man das Licht aus und schickte den Zug unter Wirkung von lauter elektronischer Musik und dem Einsatz von Strobolichtern auf die Reise in Richtung des Loopings, den er durch die gewonnene Geschwindigkeit des eher mauen Abschusses wunderbar kräftig absolvierte. Nun wird ein passendes und gut gemachtes Video abgespielt und der Zug verlässt von Reibrädern angetrieben langsam die Station im Psyké Underground.  Was nun folgt erklärt den hohen Stromverbrauch der Anlage, denn um die Randbedingungen des alten Abschusses einhalten zu können musste eine deutlich höhere Beschleunigung her. Es folgt der Looping der einen gnadenlos in den Sitz drückt und fast schon an Wahnsinn grenzt. Innerhalb der nun folgenden Röhre verliert man langsam an Geschwindigkeit um mit der gewonnenen potentiellen Energie die Richtung zu wechseln. Es geht nun rückwärts in Richtung des Loopings und es kommt wie man es von der Anlage nicht anders kennt. Wo einem durch einfallende Lichtstrahlen schon zuvor vorgegaukelt wurde der Looping sei nach ¾ des Weges zu Ende, worauf man sich immer seltsam erschreckte geschieht dieses auch in vollkommener Dunkelheit, zumindest im vorderen Teil des Zuges. Leicht abgebremst geht es die kaum relevante zweite Spitze halbwegs empor um dann in der Station stehen zu bleiben.

Psyké Underground war eine Überraschung sondergleichen, denn obgleich der Antrieb nun ein neuer ist, so hat sie von ihrer alten Anziehung nichts verloren und wurde tatsächlich sogar besser. Die nun höhere Abschussrate, der deutlich intensivere Abschuss und der immer noch verdammt kraftvolle Looping sorgen dafür, dass diese Anlage erneut ihren Weg in meine Favoriten gefunden hat. Die allgemeine Gestaltung ist bis auf die, aus meiner Sicht misslungene, Außenfassade gut und steht der belgischen Achterbahnlegende sehr gut.

Bilder

Schlusswort

Walibi Belgium hat sich in den letzten Jahren tatsächlich wunderbar entwickelt, so dass die Companie des Alpes mit all ihren Projekten derzeit in meiner Gunst steht. Vieles war hierbei die richtige Entscheidung, obgleich es sicherlich Unsummen an Geldern gekostet hat. Von dem damaligen Ghetto und dem zugehörigen asozialen Publikum ist heut zu Tage glücklicher Weise nichts mehr zu spüren oder gar zu sehen, wodurch Walibi Belgium nun aus meiner Sicht zu einem der besseren Parks Europas gehört und tatsächlich mehr überzeugen kann als sein Schwesterpark in den Niederlanden.

 

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