Lightwater Valley



Freizeitpark:Lightwater Valley (seit 1976)
Adresse:North Stainley
HG4 3HT
Ripon
https://www.lightwatervalley.co.uk
Betrieb:Livingstone Leisure Ltd.

Lightwater Valley, in der Nähe des kleinen englischen Örtchens Ripon in Yorkshire ist ein mittelgroßer Vergnügungspark mit einer großen Anzahl familienfreundlicher Fahrgeschäfte, darunter auch Europas längste Achterbahn: The Ultimate! Der Park wurde im Jahr 1976 von dem Obstfarmer Robert Staveley gegründet und wird derzeit durch die  Livingstone Leisure Ltd betrieben.

Fun Fact #1: Der Park wurde im ersten Roller Coaster Tycoon aus dem Jahr 1999 in dem Scenario Katie’s Dreamland verewigt.

Fun Fact #2: Da es kein technisches Überwachungssystem auf der Strecke der Achterbahn The Ultimate gibt, verlässt der zweite Zug die Station erst, wenn der erste wieder zurück ist.

 
 
 

Ehemalige Highlights des Freizeitparks

 




Eagle's Claw

 

Eagle’s Claw

Eine sehr gute Schaukel

 


Raptor Attack

 

Raptor Attack

Das „versteckte“ Juwel

 


Ultimate

 

The Ultimate

Europas längste Achterbahn

 


Ultimative Fahrfreude in Lightwater Valley

Lightwater Valley

Der Yorkshire Park Lightwater Valley ist einer der interessantesten Parks in England und spätestens seit der Interpretation Katies Dreamland aus dem Spiel Rollercoaster Tycoon auch bei den jüngeren Semestern, die mittlerweile ja auch allesamt schon in den Mittzwanzigern sind, bekannt. Geleitet wird der Park von der Heritage Great Britain PLC, die sich unter anderem auch um die Vermarktung Land’s End, dem äußersten Zipfel Cornwalls, kümmern. Somit ist der Park keineswegs herkömmlich.

Angefangen hat alles mit einer Fruchtfarm, die sich 1976 mit einer Dürre herumschlagen musste, wodurch als Präventivmaßnahme ein See angelegt wurde. Da dieser schon damals einige Leute herangezogen hat wurde die Chance ergriffen und ein Landschaftspark gegründet und die Farm touristisch genutzt. Da der ehemalige Besitzer des Parks ein wenig mehr bieten wollte, sollte eine Achterbahn her, da seine Frau diese Idee jedoch als Verschandelung des Landschaftsbildes sah, sagte sie die passenden Worte: „I’m not having a rollercoaster on the place, so you stop those idea or you better bury it“.

Raptor Attack

Gesagt, getan und so eröffnete im Jahr 1987 eine kleine Schwarzkopf Achterbahn Raptor Attack weit außerhalb der Sichtweite der Besucher. Und obwohl die Anlage in einer Halle steht, kommt es einem tatsächlich vor einige Meter unterhalb der Erde zu sein, denn die Stollen die sowohl von der Achterbahn hin als auch wieder wegführen gehen wirklich einige Meter bergab, bis dann jeweils ein Treppenhaus auf einem wartet. Interessanter Weise fließt in der Warteschlange Wasser im Boden, so dass man sich wirklich wie in einer Kanalisation fühlt und nicht wie nun angedeutet in einem Bergwerk.

Die Fahrt in den passend gestalteten Wagen gestaltet sich als sehr überraschend, denn nicht nur das Layout ist anders als bei den größeren Anlagen, sondern auch die Lautstärke der Anlage. Diese Bahn ist interessanter Weise kaum zu hören und das obwohl sie Indoor steht, auch bietet sie Fahreigenschaften die man in keinster Weise bei einem so alten Exemplar aus dem Hause Schwarzkopf erwartet. Sie ist daher in keinster Weise mit der Achterbahn aus dem Skyline Park oder dem reisenden Rock ’n‘ Roller Coaster der Schaustellers Vorlop zu vergleichen, obwohl es bis auf das Modell die gleiche Art der Achterbahn ist. Die Animatroniks während der Fahrt sind nett und gut in den Stützenwald der Anlage integriert, jedoch ist die Fahrt auch ohne sie stets die Wartezeit wert.

The Ultimate

Robert Staveleys Frau war es auch, welche den Vorschlag machte die zweite Achterbahn des Parks ein wenig länger zu machen als ursprünglich geplant, denn erste Ideen hatten nur vor die Täler des Walds weiter oben im Gelände auszunutzen und interessierte Passagiere dorthin via Monorail zu bringen. Aufgrund der hohen Kostenvorschläge aus Deutschland und den USA entschied man sich die Sache deutlich günstiger von lokalen Firmen erledigen zu lassen, eine für den Track an sich und die andere für den Zug. Jedoch gingen beidesamt bankrott und Ingenieure der British Rail vollendeten das Projekt.

The Ultimate ist das Resultat dieser Arbeit und wahrlich der ultimative Coaster in Great Britain. Von außen kaum einsehbar kann man alle 7 Minuten mal einen Zug beim Vorbeifahren erhaschen. Eben jenes Intervall dauert auch die Fahrt an, die mit einem Lifthill recht harmlos beginnt. Diesen erklimmt man auch schön in Ruhe um dann den grandiosen First Drop zu absolvieren. Auf den nachfolgenden Hügeln, die der Landschaft folgen, wird man dann noch ein wenig aus dem Sitz gerissen bis man sich immer langsamer in Richtung des zweiten Lifthill aufmacht und dabei Wacky Worm ähnliche, nur deutlich ausgeprägtere, Hügel absolviert. Während der Zug eine Energiezufuhr erfährt hat man genug Zeit sich ein wenig Gedanken über den nun folgenden Abschnitt zu machen, denn bislang verlief der Trip noch harmlos. Nach einer Geraden in luftiger Höhe sieht man einem recht steilen Drop dem Wald entgegen, wo an dessen Ende schon das erste Zeichen einer Kurve angedeutet ist. Der folgende Part ist kaum in Worte zu fassen, denn er ist verdammt schnell und pendelt von einer Seite des Tals zur anderen und diesem mit einer ordentlichen Querneigung. Wirklich waghalsig wird es dann auf den Hügeln einer Waldlichtung, bei der man, immer noch verdammt schnell, fast ohne jeglicher Neigung interessante Manöver absolviert. Kurz darauf folgen zwei Helices in Form einer Acht, bei der man zwei Tunnel durchfährt, worauf sich dann leider auch schon das Ende annähert.

The Ultimate bietet während dieser Fahrspanne eine außerordentlich gute Laufruhe die ich – nach den Erfahrungsberichten diverser Parkenthusiasten – so nicht erwartet habe. Klar bekommt das Knie hier das eine oder andere Mal mit voller Wucht Bekanntheit mit der wirklich blöden Bügelhalterung, dieses liegt aber am Zug selbst und nicht unbedingt an der geraden absolvierten Strecke. Diese hat zwar den einen oder anderen eher fragwürdigen Übergang, sie dabei aber als als falschgebogen zu bezeichnen wäre falsch. Tatsächlich kommt die Fahrt durch all diese Eigenschaften ein wenig wilder daher, in Verbindung mit der Fahrtlänge von 1 1/2 Meilen macht aber gerade dieses deutlich was her, so dass man sich nur wünschen könnte die Fahrt wäre noch ein wenig länger. Sie ist definitiv die beste Achterbahn Großbritanniens und rechtfertigt dadurch immer die schöne Grafschaft Yorkshire einen Besuch abzustatten.

Twister

Weniger schön sind viele andere Attraktionen des Parks in die Landschaft integriert, so zeigt sich beispielsweise die Reverchon Drehmaus Twister quer zum Hauptweg, kurz nachdem man den Wald verlassen hat. Diese Maus ist nicht unbedingt die schönste ihrer Art, kann aber eine wirklich sehr schön ausgeprägte Drehung aufweisen, wodurch sie schon zu den besseren Vertretern ihrer Art zählt.

Wild River Rapids

Auch von Reverchon zeigt sich das Rafting Wild River Rapids, welches sich zu meiner Überraschung wirklich gut fuhr und einem dabei auch ordentlich nass machen kann. Im Vergleich zu den Fabbri Anlagen mit gleichen Layout kann diese Anlage durchaus überzeugen.

Ladybird

Direkt gegenüber dreht die Ladybird Achterbahn ihre Runden. Hierbei handelt es sich um die mittelgroße Anlage aus der Tivoli Reihe des Hersteller Zierers, die sich bekannter Maßen recht nett fahren. Interessant bei dieser Anlage war der Umstand, dass im Zug zusätzliche Gurte vorhanden sind, die man tatsächlich auch gebrauchen soll. Dieses macht die Fahrt dann auch ein wenig harmonischer, als das ständige hin- und herrutschen im Wagen, wie man es beispielsweise bei der Coccinelle des Bellewaerde Parks erleben durfte.

Black Pearl

Im noch recht neuen Piratenbereich des Parks kann man neben einem Pirat und Break Dance 4 von HUSS und einigen kleineren Fahrgeschäften von Zamperla, das Webersche Traumboot Black Pearl fahren. Wie auch die anderen Fahrgeschäfte dieses Bereichs kam die Anlage durch einen Aufkauf des leider geschlossenen Loudoun Castle in den Park und kann seither in diesem Park eine gute und ausgewogene Fahrt bieten.

Caterpillar

Mitten im Wald gelegen befinden sich einige Kinderfahrgeschäfte, darunter eine Big Apple Achterbahn namens Caterpillar, die nach einer Fahrt auf the Ultimate die Ödnis dieser Achterbahnart erst recht spüren lässt. Früher muss hier im Wald mal eine größere Zamperla Schiffschaukel geschwungen haben, die nun auf den britischen Volksfesten reist. Auf dieser Seite des Parks soll in Zukunft ein Ferienpark errichtet werden, zumindest wünscht sich dieses der Park um erfolgreich bestehen zu bleiben. Tatsächlich ist die Lage dafür ideal und die Pläne sehen auch entsprechend gut aus, so dass man nur hoffen kann dass sie es auch genauso realisieren.

Trauma Tower 

In der Nähe des Pubs in the wood kann man den Moser Turm Trauma Tower einen Besuch abstatten oder aber auch seinen Rundgang fortsetzen. Ein Riesenrad ermöglicht einem einen herrlichen Blick über die Landschaft und den Eingangsbereich, wo man neben einem Kettenkarussell und einem klassischen englischen Karussel noch eine Vielfalt von Kinderfahrgeschäften vorfinden kann. Auch befindet sich hier der Aufgang zum Afterburner Eagle’s Claw.

Eagle’s Claw

Wer Parkversionen des KMG Fahrgeschäfts kennt der weiß, dass diese sich meist nicht mehr so toll fahren wie auf der Kirmes. Hier jedoch bekommt man eine ordentliche Fahrt, die wie auch die artverwandte Schaukel des Flamingo Lands, einige Kräfte hervorlocken konnte und zwischenzeitlich eine kleine Verschnaufpause bietet nur um dann erneut voll auszuschwingen.

Eagles Creek Farm

Nebenan geht es ein wenig ruhiger daher, denn die Eagles Creek Farm, eine der diesjährigen Neuheiten kann hier begutachtet werden. Dabei handelt es sich um die ehemalige Traktorbahn aus Loudoun Castle, die hier mit einem wirklich fiesen Ohrwurm unterlegt wurde und einige Tiergehege am Rande der Fahrt vorweisen kann.

Lightwater Valley Falconry und Angry Birds Activity Park

Die weiteren Neuheiten sind die Lightwater Valley Falconry, bei der man eine Vielzahl verschiedener Greifvögel begutachten kann, sowie der bald öffnende Angry Birds Activity Park. Einhergehend mit der Falknerei gibt es in Lightwater Valley die Möglichkeit mit einem der Vögel auf dem Arm ein Bild zu machen. Ein tatsächlich eher seltenes Erlebnis.

Whirlwind, Falls of Terror and Black Widow’s Web

Lightwater Valley selbst bietet noch einen Mondial TopScan mit Namen Whirlwind, welcher eine recht lange und gute Fahrt vorweisen konnte, die Schlauchbootrutschen Falls of Terror, die leider eine strikte 2 Personen pro Boot Regel beherzigen und daher nicht getestet werden konnten, und mit Black Widow’s Web eine Enterprise aus dem Hause HUSS, bei der das Gitter festgekettet wurde, aber ansonsten weniger spektakulär war.

Bilder Lightwater Valley

Schlusswort Lightwater Valley

Sollte man den Park nun verlassen wollen, so lohnt sich erst einmal ein Blick in einen der Shops, wo die Fudge Factory eine Niederlassung hat. In Edinburgh schon einmal mit Ihnen Bekanntschaft gemacht, so war Ich erfreut auch hier leckeren Fudge probieren zu können. Drei Slices im Gepäck und ein halbes Vermögen weniger im Portemonnaie ging es aus dem Park hinaus, welcher durchaus positiv in Erinnerung blieb. Lightwater Valley ist ein mittelgroßer Park mit zwei wirklich guten Achterbahnen, die man in wirklich keinen Park dieser Größenordnung erwartet. Er hat durchaus viel Charme und kann einem für einige Stunden sehr gut unterhalten.

 

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