Cavallino Matto



Freizeitpark:Cavallino Matto (seit 1967)
Adresse:Via Po 1
57024 Marina di Castagneto
http://www.cavallinomatto.it/?lang=en
Betrieb:Fam. Manfredi

Cavallino Matto in Castagneto Carducci in der Toskana ist ein kleiner familiengeführter Freizeitpark, der jedoch allerhand besondere Attraktionen vorweisen kann. Gegründet wurde der Park als Parco Gulliver im Jahr 1967, wobei es sich eher um einen Spielplatz mit Ponyreiten und Minigolf als um einen Freizeitpark gehandelt hat. In den 90er Jahren zogen dann vermehrt größere Fahrgeschäfte in den Park ein; wirklich an Attraktivität gewann dieser aber erst mit der Übernahme der Familie Manfredi und dem damit verbundenen Ausbau.

Fun Fact #1: Das Rock ’n‘ Roll Monster unterhielt viele Jahre lang die Besucher des schwedischen Freizeitparks Liseberg.

Fun Fact #2: Freestyle ist einer von nur zwei Stand-Up Coastern in Europa. Als Sky Rider unterhielt sie die Besucher des kanadischen Freizeitparks Canada’s Wonderland, ehe sie im Cavallino Matto ihr zweites Zuhause gefunden hat.

 
 
 

Highlights des Freizeitparks

 




Freestyle

 

Freestyle

Europas bester Stand-Up Coaster

 


Project 1

 

Project 1

Eine kompakte Achterbahn

 


Rock n Roll

 

Rock ’n‘ Roll

Die tolle Jukebox-Fahrt

 


Shocking Tower

 

Shocking Tower

Der Freifallturm mit der tollen Aussicht

 


Wild Mine

 

Wild Mine

Eine lustige Wilde Maus

 


Yucatan-3

 

Yukatan

Die Baumkronenschaukel

 


 
 

Ehemaliges Highlight des Freizeitparks

 





Cavallino Matto

 

Colorado Boats

Eine großartige Wildwasserbahn

 



Auf Besuch beim Verrückten Pferd

Cavallino Matto

Nachdem wir bis kurz nach Mittag beinahe schon zu lange im Rainbow Magicland in der Nähe der italienischen Hauptstadt geblieben waren, erreichten wir zum pünktlich um 16 Uhr den toskanischen Freizeitpark Cavallino Matto. Zu meiner eigenen Überraschung fiel der Besuch dank des Nachmittagtickets etwas kostengünstiger aus, ebenso ist das Parken hier kostenlos.

Gut gelaunt ging es sogleich in den Park der Familie Manfredi, welche das Verrückte Pferd, also Cavallino Matto, seit dem Jahr 2006 ihr Eigen nennen. Gegründet jedoch wurde der Park als Parco Gulliver bereits im Jahr 1967, wobei es sich eher um einen Spielplatz mit Ponyreiten und Minigolf als um einen Freizeitpark gehandelt hat. In den 90er Jahren zogen dann vermehrt größere Fahrgeschäfte, wie z.B. die Wildwasserbahn Colorado Boats, in den Park ein; wirklich an Attraktivität gewann dieser aber erst mit der Übernahme der Familie Manfredi und dem damit verbundenen Ausbau.

Rock ’n‘ Roll

Aufmerksam auf Cavallino Matto wurde ich jedoch erst im Jahr 2012, und somit sicherlich früher als die meisten anderen Freizeitparkfans, als der schwedische Freizeitpark Liseberg sein altes Rock ’n‘ Roll Monster des Herstellers Schwarzkopf durch ein nagelneues Exemplar des Herstellers Gerstlauer ersetzen ließ, wodurch wiederum das alte Exemplar an die Toskana zog. Hier bekam es dann auch noch eine neue Umgebung spendiert, wobei das alte Thema auch musikalisch weiterhin Verwendung findet. Im Gegensatz zu der vergleichbaren Anlage im französischen Nigloland ist das Exemplar hier dank fehlender Trennwände zwischen den Sitzplätzen zudem auch noch sehr drehfreudig, was in Verbindung mit der allgemeinen Fahrtdauer für eine rundum gelungene Fahrt sorgte.

Topo Zorro

Ihr gegenüber steht mit der Kinderachterbahn Topo Zorro eine eher selten anzutreffende Variation des italienischen Dauerschlager Brucomela mit einer Helix statt einer geradlinigen Abfahrt. Im Gegensatz zu der von C&S erbauten Anlage Tren de Potosi aus dem spanischen Isla Magica bei Sevilla verlaufen die Wellen im oberen Teil der Fahrt recht rund, was die Fahrt leider etwas weniger spannend macht.

Shocking Tower und Yukatan

Nur wenige Meter weiter ist bereits das erste Ende des Freizeitparks Cavallino Matto erreicht, wo sich an einem größeren Platz zwei Fahrgeschäfte über die stets präsenten Baumkronen hinauswagen. Während dies dem 55m hohen Shocking Tower aus dem Hause Soriani & Moser locker gelingt, so reicht der Gondelträger des Technical Park Typhoons Yukatan nur im vollen Ausschlag über die Baumwipfel hinaus. Dadurch wird die, ansonsten eher zahme, Fahrt zu einem durchaus aufregenden Erlebnis.

Project 1

Vorbei an einer Kinderfahrschule, sowie dem Baia dei Bucanieri, einem Splash Battle von SBF Visa, in dessen Innenhof sich die Schiffschaukel Nave Pirata befindet, ging es zur ehemals größten Achterbahn des Parks, der L&T Systems Anlage Project 1. Hier stießen wir auch zum ersten Mal auf die vorbildliche Abfertigung des Parks, wonach man den Zug mit genügend Fahrgästen sofort bzw. mit nur wenigen Fahrwilligen erst nach einem bestimmten Zeitintervall auf die Strecke schickt. Dies sorgt gerade an leeren Tagen für genügend Fahrten auf allen, für einen relevanten, Anlagen ohne auf mögliche Schließ- und Öffnungszeiten achten zu müssen.

Die Fahrt beginnt mit einer Rechtskurve in Richtung des Lifthügels, welcher einen recht gemächlich auf die maximale Höhe von 16m befördert. In einer seichten Rechtskurve oberhalb der Baumwipfel geht es langsam aber sicher dem Erdboden entgegen. Hier passiert man sogleich ein langgezogenes Tal, wonach man mit einer ähnlichen Steigung, wie eben bei der Abfahrt, seinen Weg gen Himmel bahnt. Dieses geschieht auch hier in einer Rechtskurve, doch die Baumwipfel kann man nun nur von unten begutachten. Über eine kleinere Abfahrt geht es sogleich an die andere Seite der Anlage, wo nun jedoch eine aufwärtsführende Linkskurve folgt. Parallel zum Lifthügel folgt nun ein weiteres Gefälle, woraufhin die Station in einer weiteren Linkskurve überquert wird. Hieran fügt sich sogleich die letzte Abfahrt und eine finale Kurve an, bis dann die nette, wenn auch nicht unbedingt spannende, Fahrt endet.

Wild Mine

Auch von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zur nächsten größeren Attraktion, die für uns jedoch nicht die nett gestaltete Themenfahrt Safari Adventures war, sondern die ebenfalls aus dem Hause L&T Systems stammende Maus Wild Mine. Die Fahrt gleicht dabei dem Pendant aus dem Mirabilandia, ist jedoch etwas kleiner und hat gleich zwei Haarnadelkurven weniger. Somit geht es im oberen Verlauf der Anlage durch nur fünf Serpentinkurven just bevor eine Ebene tiefer das lustige Wechselspiel zwischen größeren Gefällen und weiteren Haarnadelkurven beginnt. Dabei fallen aus Platzgründen die beiden aufeinander folgenden Gefälle etwas kleiner aus, der durchaus spaßigen Maus schadet dieses aber nicht, vor allem da wir dieses Mal keine Stunde oder besser gesagt Sekunde auf die Fahrt warten mussten.

Speedy Gonzales

Direkt nebenan befindet sich die Kleinstachterbahn Speedy Gonzales, die uns ebenfalls bereits aus dem Mirabilandia bekannt war; dort jedoch irgendwie größer wirkte. Statt nur einer Runde, durch das Layout einer einfachen Acht, fuhr der Wagenverbund gleich zweimal seinen geführten Weg über die Schiene ab.

Colorado Boats

Neben einer elektrischen Pferdereitbahn und einem 4D Kino befindet sich in diesem Bereich im Cavallino Matto noch die große, scheinbar selbstgebaute, Wildwasserbahn Colorado Boats. Nachdem man die Station verlassen hat schippert man ein wenig durch den Kanal ehe das erste Förderband erreicht ist und der Einbau hinaufbefördert wird. Kurz darauf wird die erste Schussfahrt auch bereits eingeleitet, woraufhin der Kontakt mit dem kühlen Nass sogleich hergestellt wird. Obwohl der Auslaufbereich sehr kurz ist gleitet man sehr sanft in die nächste Kurve hinein, wobei die Geschwindigkeit dann doch etwas langsam ist. Kein Wunder also, dass es verboten ist die natürliche Geschwindigkeit des Bootes zu ändern. Diesem auf Deutsch geschriebenen Hinweis gingen wir natürlich gerne nach und so dümpelten wir mit dem Boot durch den weiteren Verlauf der Rinne. Kurze Zeit später ist der zweite Lift und somit die zweite und auch größte Schussfahrt der Anlage erreicht. Ordentlich befeuchtet könnte nun die Rückfahrt zur Station erfolgen, doch da bis jetzt wurde noch kein Fahrtfoto geschossen wurde und dieses noch am besten während einer Abfahrt aufgenommen werden sollte, erklimmt man ein drittes Mal einen Hügel, dieses Mal jedoch ein bemerkenswert kleiner. Dieser ist glücklicherweise recht harmlos und so endet kurz darauf die Bootsfahrt durch den Wald mit einem ausreichend ausgeprägten Nässegrad.

Freestyle

Auf einem nigelnagelneuen Grundstück, getrennt durch eine kleine öffentliche Straße, erstreckt sich die neueste und größte Achterbahn des Freizeitparks Cavallino Matto in die Höhe. Wobei die Achterbahn Freestyle deutlich älter ist als eigentlich jedes andere Fahrgeschäft des Parks, dennoch sorgte der ehemalige Sky Rider aus dem kanadischen Freizeitpark Canada’s Wonderland für eine schlagartige Aufmerksamkeit des Freizeitparks in sämtlichen Foren. Beinahe schon wie im Jahr 1985 fieberte man dem Bau des Stand-Up Coasters entgegen, welcher neben der Shockwave des englischen Freizeitparks Drayton Manor die zweite Anlage dieses Typs in Europa ist. Zudem ist es die einzige Achterbahn des japanischen Herstellers Togo in Europa, was umso mehr ein Grund ist in den kleinen sympathischen Freizeitpark in der Toskana zu pilgern.

Während bei den meisten Achterbahnen das Erlebnis erst mit dem erklommenen Lifthügel beginnt, stellt sich bereits der Einstieg bei Freestyle als recht abenteuerlich heraus. Zugegebenermaßen habe ich die ganze Prozedur beim ersten Durchgang nicht verstanden, zumal sich die Schulterbügelweste nicht ganz öffnen ließ, dieses verbesserte sich jedoch von Fahrt zu Fahrt stetig. Und eigentlich ist es ja auch ganz simpel, denn man muss ja nur den Nippel durch die Lasche zieh‘n und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben dreh’n, da kommt dann so ein Pfeil und dann drückt man halt da drauf und schon geht die Sache auf bzw. zu, Tatsächlich muss man nur den losen Bauchbügel nach vorne drücken, aber wehe die Person rechts von einem macht im selben Moment das gleiche (was blöderweise sehr wahrscheinlich ist), die Schulterbügelweste aufklappen, sich auf den Platz stellen, die Weste schließen und die Höhe des Sitzes anpassen. Erst danach wird der Sitz verriegelt und gegebenenfalls vom Personal nachjustiert. Hierbei muss man das Personal überaus loben, da sie stets flott reagierten und im weiteren Verlauf des Tages sogar einen geistig behinderten und teilweise gelähmten Jungen die Fahrt ermöglichten.

Sobald der Zug abgefertigt wurde geht es sogleich, doch stets gemächlich, den Lift auf eine Höhe von 27m hinauf. Hier oben dreht man dann eine Runde oberhalb des flächendeckende Grün des Waldes. In einer Kurve nimmt man immer mehr Geschwindigkeit auf, ehe man sich ohne Bedenken gen Boden stürzt. Mit außerordentlich starken Druck passiert man das erste Tal und gleich darauf in einer ähnlich manischen Art und Weise den Looping der Anlage. Auch hierauf passiert man ohne Rücksicht auf Verluste das anschließende Tal, bevor der Zug einen Camelback hinaufschnellt. Hier hebt man gerade im vorderen Teil des Zuges ab und verliert, wie kaum auf einer anderen Achterbahn, seine Haltung. Doch der Wahnsinn ist bei besten Willen nicht vorbei, denn nun drescht der Zug durch eine Enge abwärtsführende und mit immens hohen Druck ausgestattete Abwärtshelix. Die nun gestauchten Beine werden auf dem darauffolgenden Hügel durch die negativen Kräfte wieder in ihre Form gebracht, doch der Irrsinn geht immer noch weiter. Auf einer vermeintlichen Geraden wird der Zug nun nach links geneigt ehe dieser eine Rechtskurve als Wendemanöver nutzt. Zweieinhalb kleine Hügelchen, die zu ihrem Ende immer größer werden, stellen das Finale dieser aufregenden Fahrt dar. Mit der letzten Kuppe wird die Bremsstrecke erreicht und nach einer weiteren Kurve auch die Station, wo man sogleich nur noch den Drang zu einer weiteren Runde verspürt.

Der Stand-Up Coaster Freestyle ist gewiss eine der intensivsten Achterbahnen in Italien und ebenso in Europa. Die Art und Weise wie die Achterbahn einen in der Helix belastet ist irrsinnig und beinahe schon unangenehm, doch in Verbindung mit den Airtimemomenten während der Fahrt überaus erlebenswert. Wenn man auf ein Abheben während des ersten Gefälles dankend verzichten kann, so empfiehlt sich gerade eine Fahrt im vorderen Zugteil. Die Fahreigenschaften sind leider nicht die besten, doch auf Grund der beinahe schon vernachlässigbaren, da kaum anliegenden, Sicherheitsbügel ist die Fahrt immer noch angenehm; weswegen auch Dominik, den ja der gnadenlos gute Invertigo aus dem Movieland Park eher missfallen hat, eine Runde nach der anderen drehen wollte, während mir die eine oder andere Runde weniger auch durchaus ausgereicht hätte. Aber von einer solchen Passion lässt man sich auch gerne anstecken.

Bilder Cavallino Matto

Fazit Cavallino Matto

Cavallino Matto war der sympathischste Freizeitpark der Tour, so dass wir trotz nur zwei Stunden im Park hier wirklich sehr viel Spaß hatten. Insgesamt kamen wir zu recht vielen Wiederholungsfahrten auf Freestyle und konnten durch das gute Wartezeitenmanagement ohne Probleme alles fahren; nur die strikte Arbeitsweise bei der Drehschaukel Yukatan verhinderte eine finale Fahrt auf dem, bis dahin, liebgewonnenen Stand-Up Coaster. So wurde eben jene Fahrt knapp oberhalb der Baumwipfel der krönende Abschluss der Tour durch das wunderschöne Italien.


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