Heide Park



Freizeitpark:Heide Park (seit 1978)
Teil des Resorts Heide Park Resort
Adresse:Heide Park 1
29614 Soltau
https://www.heide-park.de
Betrieb:Merlin Entertainments Group

Der Heide Park mitten in der Lüneburger Heide bei Soltau, Niedersachsen ist der größte Freizeitpark Norddeutschlands. Angefixt durch den Erfolg des Freizeitparks Europa Park bei Rust errichtete der Schausteller Hans-Jürgen Tiemann im Jahr 1978 den Freizeitpark auf dem Gelände des ehemaligen Wildparks Heidenhof. Bereits in der ersten Saison war der Park ein voller Erfolg. Mit der Zeit kamen immer mehr Attraktionen in den Park und spätestens mit der Eröffnung von Europas höchster Achterbahn, der Big Loop, im Jahr 1983 war der Heide Park in aller Munde.

Die Zeit unter der Familie Tiemann war stets mit Superlativen verbunden. Man baute eigentlich immer die schnellste, längste oder höchste Attraktion ihrer Art. Der Gipfel dessen war die Holzachterbahn Colossos, Europas höchste Holzachterbahn. Zur selben Zeit wurde der Park an die Tussauds Group verkauft, welche später in Merlin Entertainments überging. Es folgten mit Scream der höchste Gyro Drop Tower der Welt, ehe man sich mit Desert Race, Krake und dem Flug der Dämonen auf Deutschland-Premieren fokussierte. Seit einigen Jahren setzt man zudem verstärkt auf bekannte Lizenzen, wie Drachenzähmen leicht gemacht, Peppa Pig und die Ghostbusters.

Fun Fact #1: Der Heide Park ist eng mit der Geschichte des Freizeitparks Europa Park verbunden. Ursprünglich sollte nämlich Hans-Jürgen Tiemanns Vater Otto Tiemann diesen leiten. Auch heute kann man viele Gemeinsamkeiten innerhalb der beiden Parks entdecken.

Fun Fact #2: Der Heide Park war jahrelang für seine Pfahlsitzwettbewerb im holländischen Stadtteil weltbekannt. Auch der derzeit noch gültige Guiness Weltrekord wurde im Jahr 2002 im Heide Park aufgestellt.

Fun Fact #3: Deutschlands größte und professionellste unabhängige Erschreckergruppe, die Boo Crew, prägen seit Jahren als Live-Erschrecker Events wie den Hamburger Dom oder die Zeit der Schattenwesen im Hansa Park, doch ihren Anfang nahmen sie im Heide Park, dessen Halloween Event sie seit dem Jahr 2004 prägen.

 
 
 

Highlights des Freizeitparks

 




 

Big Loop

Die klassische Looping-Achterbahn

 


 

Bobbahn

Die längste ihrer Art

 


 

Colossos – Kampf der Giganten

Die riesige Holzachterbahn

 


 

Desert Race

Manche Leute nennen es die Desert Rita

 


 

Drachenzähmen – Die Insel

Ein schöner Familienbereich

 


 

Flug der Dämonen

Der Flug durch die Lüneburger Heide

 



 

Krake

Ein toller Dive Coaster

 


 

Scream

Einer der besten Freifalltürme

 


 

Toxic Garden

Ein Suspended Looping Coaster

 


 
 

Ehemaliges Highlight des Freizeitparks

 





 

Krake lebt!

Das Grusellabyrinth das später zu Krake lebt! Kids wurde

 



 

Kampf der Giganten

Colossos – Kampf der Giganten

Eine alternde Holzachterbahn der Superlative

Große Holzachterbahnen waren schon immer mit Problemen verbunden. Während sie sich im Premierenjahr noch sehr gut fuhren, war spätestens nach einigen Betriebsjahren davon nichts mehr übrig. Bei Colossos hingegen war es anders. Über weit mehr als ein Jahrzehnt konnte der Gigant der Lüneburger Heide seine Fahrgäste aus dem Hocker reißen; der aufwändigen Schienenkonstruktion zum Dank. Nur doof, wenn irgendwann die Schiene nicht mehr den zum Betrieb nötigen Zustand aufweist und komplett ausgetauscht werden muss. Hierbei muss jedoch angemerkt werden, dass Colossos die erste Holzachterbahn ist, welche mit dieser Schiene ausgestattet wurde und selbst der TÜV – der ja bekanntlich weltweit Achterbahnen abnimmt – dementsprechend keinerlei Erfahrungswerte hatte und die Strecke daher immer Mal wieder auch außerhalb der Reihe testete. Nun arbeiten wir Ingenieure mit Sicherheiten, die ein Vielfaches höher als der tatsächliche Lastfall sind um eine Dauerfestigkeit oder aber eine möglichst hohe Lebensdauer zu garantieren –  eine Überfahrt der Strecke wäre also auch weiterhin sicher gewesen. Der Parkleitung jedoch was das Risiko verständlicherweise zu hoch und die Bahn wurde außer Betrieb genommen.

Für den Heide Park war das natürlich der Supergau. Auch wenn der Park gut aufgestellt ist, Colossos war und ist die Hauptattraktion des Freizeitparks. Interessanterweise musste dies das Management von Merlin Entertainments erst einmal selbst erkennen, denn eine sofortige Mise-en-État der Holzachterbahn war nicht vorgesehen. Nun ist die Gruppe in letzter Zeit nicht unbedingt dafür bekannt problembehaftete Anlagen sofort zu reparieren. Lieber setzt man einen Bauzaun um eine Anlage herum und lässt sie dahinvegetieren. Beispiele hierfür wären das Überschlagsfahrgeschäft Slammer und die Wildwasserbahn Logger’s Leap im englischen Freizeitpark Thorpe Park oder aber fast das gesamte Mayatal hier im Heide Park. Doch Colossos kann man trotz Bauzaun schlecht verstecken. Ich möchte nicht wissen, wie viele Besucher sich nach der großen Holzachterbahn erkundigt haben; die Reduzierung des Fahrangebots wird jedoch nicht jeden Besucher gefallen haben. Mir persönlich hat es ja auch nicht gefallen, dass eine meine Lieblingsachterbahnen nicht mehr läuft, weswegen ich den Park vorerst nicht mehr besucht habe.

Die Rettung

Irgendwann zumindest gab es vom obersten Management grünes Licht und Colossos durfte gerettet werden. Ehrlich gesagt möchte ich mir den Imageschaden auch gar nicht vorstellen, wenn man die Anlage einfach abgerissen hätte. Selbst bei einer eher ruppigen Holzachterbahn wäre man heutzutage froh andere Wege zu gehen, dafür gab es bei Colossos aber wie gesagt keinen Anreiz. Zwar spekulierte man in den Fan-Foren über einen RMC-Umbau, doch die Wahrscheinlichkeit dessen war eher gering. Währenddessen eröffnete im Schwesterpark Alton Towers die Holzachterbahn Wicker Man.

Anfang 2019 war es dann jedem klar, dass der Heide Park seiner alten Holzachterbahn ein neues Leben einhauchen wird. Immerhin wurde die Werbetrommel gut gerührt und es gab einige Dokumentationen. Doch um ein Feature wurde ein wenig Geheimniskrämerei betrieben: Dem Wicker Man 2.0 oder wie es der Heide Park lieber sagt dem Giganten. Statt dem brennenden Weidenmann, der ja außerhalb der Premierenfeier nie wirklich brannte, gibt es in der Heide eine riesige Betonskulptur, die passend zur Dramaturgie der Anlage Feuerballen in die Luft schleudert. Und ja, das ist eindrucksvoll. Das ganze Make-Over ist eindrucksvoll. Colossos hat ganz plötzlich Theming.

Zwar kenne ich die Gestaltung mit den Baummenschen, welche vor einigen Jahren als Resteverwertung rund um die Überbleibsel der Freiheitsstaue ins Leben gerufen wurde, doch die konnte man ja kaum ernst nehmen. Nun aber ist Colossos vom Beginn der Queue bis zum Ende der Fahrt absolut immersiv. In dieser Hinsicht hat mich gerade die neue Station völlig aus den Socken gehauen.

In dieser besteigt man dann die neuen Züge, die nun denen der späteren Werke El Toro und T-Express entsprechen. Das ist zwar etwas ungewohnt, andererseits sind diese wirklich komfortabel und weisen einige Features auf, die das Arbeiten an der Anlage zukünftig etwas erleichtern sollten. Für den Fahrgast durchaus von Vorteil ist, dass ein Nachdrücken der Bügel nicht mehr erforderlich ist. Man hat also Luft.

Die Fahrt

Nachdem man dann die Ausgangshöhe von 50m erreicht hat und die Aussicht in einer weiten Rechtskurve genossen hat, kann das muntere Wechselspiel aus sehr hohen positiven und ausgeprägten negativen Kräften auch sogleich los gehen. Gekonnt stürzen wir uns also in die Tiefe, ehe wir durch das Tal brettern und dann auf dem ersten Hügel ordentlich aus dem Sitz gehoben werden. Nach dem nächsten Tal wiederholen wir das Spiel erneut, ehe wir uns dann der hinteren Wende des Out & Back Coasters widmen. Hierbei erklimmen wir erst einen Hügel nach dessen Kuppe wir uns immer weiter zur Seite neigen. In einer wunderschönen Steilkurve geht es dann rasant hinab, ehe wir uns in einem kleinen S-Kurven-Schlenker wieder geraderichten und dabei einen Hügel erklimmen. Direkt neben dem eben absolvierten Layout stürzen wir uns nun ein weiteres Mal in die Tiefe, woraufhin wir über einen Speed Hump – also einen relativ flachen Hügel – brettern und dabei ein weiteres Mal etwas aus dem Sitz abheben. Nach einem kurzen Anstieg erwartet uns eine längere Gerade und daran anschließend eine linksführende Abwärtshelix. Immer schneller nähern wir uns dann den Boden, woraufhin das rasante Finale der Anlage eingeleitet. Hierbei geht es über eine Reihe parabelförmiger Hügel, wobei der letzte vom Feuergiganten eingenommen wird. Mit Airtime und untermalt von zahlreichen Effekten geht es also in unser Verderben direkt in den Schlund des Giganten. Doch irgendwie scheinen wir zu entkommen und brettern dann über eine recht flache Wendekurve zurück zur Station, wo wir in der Bremsstrecke zu stehen kommen.

 
 

Fazit Colossos – Kampf der Giganten

Colossos – Kampf der Giganten ist eine nach wie vor großartige Achterbahn mit grandiosen Fahreigenschaften.  Sie fährt sich genauso wie vorher auch, jedoch sieht sie mittlerweile – abseits ihrer so oder so imposanten Struktur – einfach fantastisch aus. Ob man jetzt einem RMC Umbau nachtrauern soll weiß ich ehrlich gesagt nicht, denn obwohl diese Achterbahnen zweifelsohne erhaben sind, so sind sie keine Achterbahnen, die man dauerhaft fahren sollte und kann – bei Colossos ist es jedoch anders: Sie war schon immer erhaben und wird von Fahrt zu Fahrt immer besser.

 

Was ist eure Meinung zum Make-Over der Holzachterbahn Colossos? Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder auf unseren Social Media Kanälen:

 

          


Heide Park (2020)

Der Heide Park und die Corona-Maßnahmen

Man merkt, dass Merlin Entertainments ein wenig professioneller aufgestellt ist als das mittelständische Unternehmen von nebenan. Es überrascht daher weniger, dass auch das Heide Park Resort in seiner Durchführung der Corona Maßnahmen vorbildlich voranschreitet. Der Einlass samt Belehrung wie man seine Maske im Park tragen soll funktioniert einfach reibungslos. Im Park selbst ist das ein anderes Spiel, da viele Besucher sich nicht an die Regeln halten wollen. Masken werden beliebig getragen, oftmals verdecken sie nur den Mund und nicht die Nase. Auch das Abstandhalten wird im Tagesverlauf oft eine unlösbare Aufgabe trotz vorhandener und gut sichtbarer Bodenmarkierungen. Nur in den Attraktionen selbst wird dieser eingehalten. Das ist Schade und sorgt nur für eine Vielzahl an Durchsagen.

Trotz maximaler Kapazität entstehen durch die getroffenen Maßnahmen an jeder Attraktion längere Warteschlangen. Das Personal ist sichtbar bemüht den Betrieb trotz der Maßnahmen bestmöglich am Laufen zu halten. In dieser Hinsicht bedanke ich mich bei allen Ride-Ops im Park; ihr seid echt spitze!

Da mir selbst jedoch die Warteschlangen teilweise zu anstrengend waren, genoss ich den Tag bei nur wenigen Fahrten. Gerade dadurch war es ein insgesamt recht entspannter Tag, bei dem eine Vielzahl an Videos, aber auch einige Fotos entstanden.

Bilder Heide Park

 
 

Videos Heide Park

 

Big Loop • Vekoma Looping Coaster • Offride

 


 

 

Limit • Vekoma Suspended Looping Coaster • Offride

 


 

 

Krake • B&M Dive Coaster • Offride

 


 

 

Flug der Dämonen • B&M Wing Coaster • Offride

 


 

 

Desert Race • Intamin Accelerator Coaster • Offride

 


 

 

Indy-Blitz • Zierer Force One • Offride

 


 

 

Panoramabahn • Mack Rides Monorail • Onride

 


 

 

Käptn’s Törn Onride • Mack Rides Round Boat Ride • Onride

 


 

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