Tivoli Gardens



Freizeitpark:Tivoli Gardens (seit 1843)
Adresse:Vesterbrogade 3
1630 København
https://www.tivoligardens.com
Betrieb:Tivoli A/S

Tivoli GardensTivoli Gardens im Herzen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist einer der berühmtesten Freizeitparks der Welt. Der Park wurde im Jahr 1843 gegründet und wird seither von der Tivoli A/S geführt. Der Park bietet eine Vielzahl an Restaurants, Spielbuden und Fahrgeschäfte, welche in eine wunderschöne Gartenlandschaft eingebettet sind. Die Auswahl der Fahrgeschäfte ist dabei überaus familienfreundlich.

Fun Fact #1: Der Tivoli ist Vorbild vieler anderer Freizeitparks weltweit, so inspirierte der Park den Entrepreneur Walt Disney bei seinem kalifornischen Freizeitparkprojekt Disneyland.

Fun Fact #2: Die Achterbahn Rutschebanen gehört mit ihren über 100 Jahren zu den ältesten Achterbahnen weltweit und ist derzeit die älteste im Betrieb befindliche Achterbahn in Europa.

 
 
 

Highlights des Tivolis

 




 

Dæmonen

Eine intensive Erfahrung

 


Flyvende Kuffert

 

Den Flyvende Kuffert

Die märchenhafte Themenfahrt

 


 

Fata Morgana

Eine neue Condor-Generation

 


Himmelskibet-4

 

Himmelskibet

Der Star Flyer mit der atemberaubenden Aussicht

 


Kamelen

 

Kamelen

Die dritte Generation der klassischen Tivoli-Achterbahn

 


Odinekspressen

 

Mælkevejen

Eine neue Generation eines geliebten Klassikers

 



Monsunen

 

Monsunen

Der Hänge-Teppich

 


Tivoli Gardens

 

Rutschebanen

Die wunderbare Scenic Railway

 


Tik Tak

 

Tik Tak

Die Überschlagszeitmaschine

 


 
 

Ehemaliges Highlight des Tivolis

 





Vertigo

 

Vertigo

Das multiaxiale Spektakel

 



Unterwegs mit dem Loopinggrufti

Vorwort

Eines Tages erreichte mich eine E-Mail von Michael Singer – in der Freizeitparkszene vielen besser bekannt als Loopinggrufti – mit Bezug auf das Überschlagskarussell Vertigo, welches hier im Freizeitpark Tivoli Gardens seine Runden dreht. Da er vor einigen Jahren bereits vor der Anlage stand, war es ihm ein großes Anliegen nun endlich mal in die Anlage zu steigen. Wir unterhielten uns und nach einiger Zeit kam es wie es kommen musste und wir fuhren gemeinsam nach Kopenhagen.

Gebucht haben wir das Tivoli All-Inclusive Package des Tivoli Hotels. Auch wenn der Name es andeutet, das Hotel befindet sich nicht am Park, sondern einige Straßen vom Park entfernt. Angereist sind wir mit dem Flixbus ab Hamburg, was (sofern die Route über die Fährverbindung Puttgarten – Rødby geht) eine durchaus kostengünstige und angenehme Verbindung ist. Zurück ging es jedoch über die Storebælt Brücke, wodurch die Fahrt eher einer Tortur ohne Pause glich. Kaum im Hotel angekommen ging es sogleich in den Freizeitpark.

Tivoli Gardens

Ruckzuck wurde das Objekt der Begierde angesteuert. Kurze Zeit später zeigte sich Michael restlos begeistert. Zwar verzichtet der Tivoli mittlerweile bei seinem verrückten Propeller auf das Rückwärtsfahrprogramm, dennoch wusste das Fahrgeschäft weiterhin durch seine vielfältige Fahrt zu überzeugen. Über den Lauf des Tages folgten dementsprechend noch weitere Runden. Am Ende des Tages schlichen wir uns sogar noch in die Warteschlange, was jedoch auffiel. Kurz darauf wurde diese aber noch einmal geöffnet, wodurch wir uns auch ganz legal dazustellen konnten.

Kamelen

Direkt nebenan wurde in diesem Jahr die Achterbahn Kamelen auf dem Platz der Achterbahn Karavanen errichtet. Somit ist Kamelen bereits die zweite Iteration der Achterbahn Mariehønen hier im Park, welche im Jahr 1974 diese Achterbahngattung aus dem Hauses Zierer maßgeblich prägte. Zwar heißt das Modell heutzutage nicht mehr Tivoli Coaster, doch das Layout hat den Test der Zeit mit Bravour bestanden.

Fata Morgana

Etwas was man vom HUSS Condor eventuell nicht hätte sagen können, denn mit der Zeit sind viele Fahrgeschäfte dieses Hochfahrgeschäftsklassikers aus den 80er Jahren von der Bildfläche verschwunden. Doch plötzlich tauchte 2014 ein neues Modell in einem chinesischen Freizeitpark auf. Einige Jahre später entschied sich auch der Tivoli mit Fata Morgana nachzuziehen. Somit ist das Fahrgeschäft das erste seiner Art in Europa. Neben dem klassischen Gondeldesign verfügt das Modell auch über zwei starre Gondelringe – ganz ähnlich dem Intamin Spinning Star des Cosmo’s World Theme Park in Kuala Lumpur – mit nach außen gerichteter Fahrweise. Diese Gondeln wurden dann in diesem Jahr noch mit einer neuen Hubtechnik bestückt, wodurch eine zusätzliche Wippbewegung innitiert wird.

Die Fahrt ist dadurch schlichtweg grandios. Die Aussicht auf die Stadt Kopenhagen ist genial und durch das Wippen der Gondel ist auch das Fahrerlebnis eine gelungene Mischung aus Thrill und Entspannung. Jedoch bezieht sich das Lob nur auf diese Variante der Fahrt, denn die andere Fahrvariante hinkt dem Original ziemlich hinterher. Man fährt eher ruckhaft und knallt dauerhaft in den oberen und unteren Anschlag der nun mechanisch (statt hydraulisch) kontrollierten Schwungbahn. Das ist schade, denn ansonsten wäre so ein HUSS Condor der zweiten Generation mit den gemischten Gondeln definitiv eine Empfehlung an viele andere Freizeitparks, so aber bleibt nur der Rat zu der eher „thrilllastigen“ Gondelart.

Tik Tak

Ob man das ganze auch zum Mondial Shake Tik Tak sagen kann? Dieses Fahrgeschäft ersetzte in diesem Jahr den alten, aber überaus schicken, HUSS Break Dance Snurretoppen. Während sich das alte Fahrgeschäft recht offen präsentierte erhielt der Shake ein Dach, welches durch ein riesigen Uhrwerk ein wirklich schicker Hingucker ist. Die Gondeln sind wiederum recht ausführlich gestaltet und sind kleine Zeitmaschinen. Die Fahrt selbst ist rasant, wenn auch sehr überschlagsarm.

VR auf Dæmonen

Eine weitere Neuheit für mich war der VR-Film auf der B&M Achterbahn Dæmonen. Der gezeigte Film ist eine exclusiv fürs Tivoli angefertigt und zeigt auf eine sehr künstlerische Art und Weise den Kampf eines chinesischen Drachens mit einem Dämonen. Das ganze gipfelt in einem Feuerwerk, woraufhin man sich auf einem chinesischen Neujahrsfest befindet. Leider ist Dæmonen eine sehr intensive Achterbahn, wodurch das Headset durch den Hebel recht stark auf den Kopf drückt. Ansonsten ist Dæmonen in der VR-Variante definitiv eine Erfahrung wert, zumal die Grafik des Films hochwertig ist und nicht einem 20 Jahre alten Computerspiel gleicht. Das hat man echt gut gemacht, dementsprechend ist das Erlebnis definitiv eine Empfehlung, auch wenn es unbequem sein kann.

Bilder Tivoli Gardens

Schlusswort

Generell ist der Besuch im Tivoli immer eine Empfehlung. Am 06.12.2019 öffnet im Übrigen die neue Achterbahn Mælkevejen. Diese ersetzt die Achterbahn Odinexpressen, welche 33 Jahre lang die Besuch im Tivoli Gardens unterhielt. Zu unserem Besuch war jedoch noch nichts zu sehen, die Bilder auf der Rcdb versprechen jedoch eine genauso lustige Fahrt, wie es der alte Powered Coaster zuvor tat.

 

Was ist eure Meinung zum Technical Park Flying Fury Vertigo und dem VR-Film auf der Achterbahn Daemonen?  Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besucht unsere Social-Media-Kanäle:

 

          


Die Heimat der altdänischen Rutschbahn

Vorwort

Lange Zeit liebäugelte ich schon damit den Freizeitpark Tivoli Gardens in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu besuchen, nicht zu Letzt scheiterte dieses stets an mangelnden Mitfahrern möglicher Skandinavientouren und den horrenden Übernachtungspreisen in diesem Land. Selbst Tagestouren stellten sich durch wahlweise hohe Maut oder Fährgebühren als nicht unbedingt weise heraus, so dass die günstigste Möglichkeit von Hamburg nach Kopenhagen zu fahren erstaunlicher Weise die Bahn ist, wenn gleich selbst im ICE eine ziemlich langsame Art und Weise. Da es am Anfang der Woche noch spät abends eine Rückfahrt geben sollte, und die Hotels bei einer Übernachtung von Sonntag auf Montag sich vergleichsweise preisgünstig zeigten, war ein Kurztrip nach Kopenhagen eigentlich  eine schnell beschlossene Sache. Hier zeigte sich aber die Deutsche Bahn mal wieder als weniger verlässlich und die angebotene Rückfahrt konnte nicht gebucht werden. Eine kleine Recherche ergab dann eine um dieselbe Uhrzeit rückführende Busverbindung via MeinFernbus Flixbus, welche schlussendlich auch eher am Hamburger Hauptbahnhof ankommen sollte.

Die Hinreise stellte sich als ein wenig nervtötend heraus, was nicht unbedingt mit dem zu frühen Bus der Hamburger Verkehrsbetriebe zu tun hatte und dem daraus resultierenden Vorhaben irgendwo in St.Georg in der Nähe des Bahnhofs noch einen Stellplatz zu finden um ja nicht die Bahn zu verpassen, sondern eher mit dem stinkenden, auf meiner Schulter schlafenden Fremden im Schienenersatzverkehr auf dem dänischen Teil der Reise.

Tivoli Gardens

Endlich am Bahnhof angekommen zeigte sich dann sogleich die Belohnung für die Strapazen des Vormittags, weswegen sogleich das bereits im Voraus bezahlte All-Inklusive Ticket gegen den Eintritt, das Wristband für unlimitierte Fahrten auf den Fahrgeschäften, sowie die Gutscheine für einen Besuch im hauseigenen Aquarium, die Mahlzeit und das Fahrtfoto eingetauscht wurde. Dieses Paket kostete online rund 190 DKK mehr als der reguläre Eintritt und das Wristband, da aber bereits die Verpflegung in dieser Stadt im Allgemeinen in einer ähnlichen Preisliga liegt ist dieses durchaus zu empfehlen. Dabei variiert das Angebot an der allgemeinen Preisstruktur der Restaurants, so bekommt man in günstigen Restaurants zusätzlich ein großes Getränk, in mittelpreisigen Restaurants ein kleines Getränk, sowie in hochpreisigen Restaurants nur noch die Mahlzeit geliefert. Ohne den Gutschein hätte ich hier bereits 210 DKK ausgegeben hinzukommen die 25 DKK die man sich beim Aquarium spart, sowie der Wert des Fahrtfotos.

Rutschebanen

Da ich den eher minder frequentierten Eingang am Hauptbahnhof nutzte führten mich die Wege schnell und unmittelbar direkt zur bereits über 100 Jahre alten Holzachterbahn Rutschebanen und somit zur dienstältesten Achterbahn Europas. Zum Jubiläum spendierte man der alten Dame dann eine aufwändige Schönheitsoperation, so dass sie im Zuge dessen wieder an ihre Ursprungsgestaltung erinnern sollte, welche man aus Respekt vor ankommenden Gästen aus den Alpenländern zuvor umgestaltet hatte, da diese nach Verlassen des Bahnhofs durch die Gipfel der Rutschebanen nicht sofort an ihre Heimat erinnert werden sollten. Wie im Allgemeinen bei den sogenannten Scenic Railways üblich weist auch die Rutschebanen einen im Zug mitfahrenden Bremser auf, wodurch die Fahrt durch dessen Knowhow gesteuert wird und zugleich ziemlich aufregend werden kann.

Kurz nachdem der Zug in den Bahnhof fuhr verschwindet er auch sogleich in den ersten Tunnel hinein. Nach einer Linkskurve klinkt sich der Zug in das Liftkabel ein und wird rasant in die Höhe befördert, dabei hat man für einen kurzen Moment Zeit in das unter der Bahn liegende Fun House Skaersilden zu blicken. Oben angekommen kann man einen kurzen Blick auf die alpine Gestaltung werfen ehe es nach einer weiteren Wende das erste Gefälle hinunter geht. Mit voller Geschwindigkeit und keinesfalls kraftlos passiert man nun das erste Tal und daraufhin einen Camelback. Wieder auf höheren Niveau vollzieht man nun mit ausgeprägter Geschwindigkeit eine Wende, so dass man recht unfreiwillig zum ersten Mal von der einen Zugseite zur anderen wandert. Nach Verlassen der Eishöhle schießt der Zugverbund erneut in die Tiefe um dann auf etwa die Hälfte der Ausgangshöhe zu führen. Kaum gebremst vollzieht man die nächste Wende, weswegen man als Alleinreisender erneut brav die Zugseite wechselt. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich wieder abwärts um kurz darauf ein rasantes Kurvenspiel einzuleiten. Hierbei vollzieht man vor der rechtsführende Wende eine kurze S-Kurve, was durch die leicht wippenden Wagen zusätzlich verschärft wird. Entlang der Station vollführt man nun die gleiche Elementabfolge wie zu Beginn der Fahrt und landet sogleich in einer weiteren Höhle. In dieser vollzieht man eine Kurvenkombination die man so, im Computerspiel Roller Coaster Tycoon, bestenfalls bei einem Virginia Reel verbaut hätte, hierbei schließt sich nach einer kleinen rechtsführende Wende eine kleine linksführende Wende an, welche dann in eine größere Linkskurve übergeht. Kurz darauf verlässt man den Tunnel und wird vom Bremser in die Station geführt.

Rutschebanen ist ein zeitloser Klassiker, welcher auch heute noch die Massen begeistern kann. Die Art und Weise wie der Zug die Wagen durch die zahlreichen Berge, Täler und Kurven führt ist einfach nur grandios und wird durch das stetige Wechseln der Wagenseite für Alleinreisende noch einmal deutlich verstärkt. Die Gestaltung der Anlage ist dabei durchaus sehenswert und erzeugt in Verbindung mit den Zügen und dem mitfahrenden Personal ein durch und durch uriges Erscheinungsbild, welches man nicht missen möchte.

Skaersilden und Minen

Unterhalb der altdänischen Rutschbahn befindet sich neben dem bereits erwähnten und besuchswerten Fun House noch die Bootsthemenfahrt Minen, welche durch viel Peng Peng scheinbar aufgewertet wurde. Der Strömungskanal führt dabei an größeren und sehr detaillierten Szenenbildern vorbei, wobei man auf die Interaktivität lieber verzichten sollte.

Snurretoppen und Himmelskibet

Oberhalb des schnieken und überraschend rasant fahrenden Break Dance Snurretoppen befindet sich der 80m hohe Starflyer Himmelskibet. Hier merkt man zum ersten Mal, dass Tivoli Gardens seinen ausländischen Besucher ohne Freizeitparkerfahrungen nicht sonderlich viel zutraut, wodurch sich leider auch die Abfertigung ein wenig in die Länge zieht, trotz bereits optimierten Beladungsvorgang. Auf dem Weg hinauf zur Beladungsstation wird man im Grunde bei jedem Meter erinnert was man so alles nicht mitnehmen darf, dann wird eine abgezählte Meute in den Bereich mit der Gepäckablage gelassen, dort gibt es dann eine sehr ausführliche mündliche Einweisung was man so alles nicht mitnehmen darf, danach öffnet man nur eine der möglichen Zugangswege und zwingt die Fahrwilligen nun auf die Hosentaschen zu klopfen und verwarnt nun die Leute bei positiven Befund zurück zu gehen und endlich ihre Sachen aus den Taschen zu nehmen. Nach einer recht ordentlichen Fahrt mit einem  zugleich fantastischen Blick über der Stadt wird man nun in einem abgetrennten Bereich auf der anderen Seite gelassen und das solange bis wirklich jeder auch seine Sachen wieder entgegengenommen hat, erst dann wird man entlassen.

Aquila

Interessanter Weise war die Abfertigung dann aber noch halbwegs vertretbar, da sich die Routine währenddessen wohl durchgesetzt hat. Bei Aquila, einem Air Race aus dem Jahr 2013, hingegen zieht sich diese in eine durch und durch abstruse Länge, da hier wirklich jeder im Wagen sitzend gefragt wird ob er noch etwas in den Hosentaschen hat, obgleich die Anlage hier nie über den Köpfen anderer hinweg fegt und das Gefahrenpotential dadurch minimal ist. Die Fahrt ist im Vergleich zum Prototypen im portugiesischen Wasserpark Aquashow Park nur wenig abwechslungsreich und bleibt somit hinter den Erwartungen zurück.

Odinexpressen

In unmittelbarerer Nähe, wie eigentlich alles in Tivoli Gardens, befindet sich auch der Eingang zu Odinexpressen, ein 1985 erbauter Powered Coaster der Firma Mack. Hier herrschte über die gesamte Besuchsdauer stets die längste Warteschlange an den Achterbahnen, was mal wieder nicht an der Fahrtdauer von insgesamt drei Runden lag, sondern eher daran das man die Wartenden teilweise erst in die Station gelassen hat als der Zug bereits wieder leer war und jeden Bügel einzeln prüfte.

Die Fahrt beginnt mit einer aufwärtsführenden Linkshelix, worauf sich ein Richtungswechsel oberhalb der Station anschließt. Eine weite Rechtskurve führt den Zug stets aufwärts, wonach sich eine Linkskurve anfügt. Auf dem Dach der Arcaden vollführt man nun eine 540° Abwärtshelix, wonach der Zug mit deutlicher Geschwindigkeit parallel zum Aufstieg stets abwärts führt. Erneut über dem Stationsdach stürzt der Zug überraschend rasant zu Boden und durchzieht eine enge Rechtshelix worauf man die Stationsdurchfahrt mit Höchstgeschwindigkeit die Station durchfährt.

Odinexpressen ist ein sehr nettes Exemplar dieser Achterbahnart was unteranderem an der sehr gut durchdachten und sehr platzsparenden Strecke liegt. Dabei wird ähnlich den Anlagen der englischen Parks der Merlin Entertainments Group ordentliche Stimmung gemacht und der leckere Geruch den man während der Abwärtshelix auf dem Dach empfindet diente wahrscheinlich als Inspiration des Alpenexpress Enzian aus dem Europa Park.

Den Flyvende Kuffert

Neben den Arkaden befindet sich mit Den Flyvende Kuffert eine weitere Themenfahrt, welche mit kleinen niedlichen Puppen die Märchen von Hans Christian Andersen erzählt. Die Fahrt in den fliegenden Koffern wird dabei wahlweise auf Dänisch oder Englisch abgehalten, wobei man schon genau hinhören muss um nicht von den Narrationen der anderen Gondeln abgelenkt zu werden. Während der langen Fahrt, welche stets auf- und abwärts führt bekommt man einen guten Einblick in die bekannten Märchen geboten, wobei man jedoch, ähnlich wie beim Flying Fish Nautilus, einen kitschigen Song als stimmige Untermalung der Fahrt insgeheim vermisst. Nichts desto trotz ist Den Flyvende Kuffert eine mehr als sehenswerte Themenfahrt.

Tivoli Aquarium und Linie 8

Im Foyer des Koncertsalen, ein 1660 Personen fassendes Theater in dem neben klassischer Musik auch Musicals gespielt werden, befindet sich das Tivoli Aquarium. Dieses ist nicht im Eintrittspreis inkludiert und kann neben kleineren Aquarien ein 30m langes Riff mit mehr als 1600 Einwohnern vorweisen. Vor den Koncertsalen befindet sich die Station der historischen Wegebahn Linie 8, welche eine kleine Runde durch Tivoli Gardens dreht.

Monsunen

Vorbei an unzähligen Restaurants geht es nun in die hinterste Ecke von Tivoli Gardens, wo sich der arabische Themenbereich des Parks befindet, seltsamer Weise verbringen die meisten Personen aus dieser Region ihren Aufenthalt im Tivoli Gardens hier und schaffen somit unbewusst die passende Atmosphäre. Direkt am Parkrand gelegen befindet sich mit Monsunen ein Suspended Flying Carpet der Firma Zierer, wie man ihn so sonst nur im japanischen Nagashima Spa Land finden kann. Die Fahrt gleicht bis auf die unterschiedliche Sitzposition dem Standardmodell der Fliegenden Teppiche aus dem gleichen Hause, nur das hier nicht der Oberkörper auf die Bewegung reagiert, sondern die Beine. Insgesamt eine sehr interessante und vor allem massive Anlage mit einer interessanten Hebetechnik für die Einstiegsplattform.

Karavanen

Direkt gegenüber liegt die kleine Tivoli Achterbahn Karavanen, ebenfalls aus dem Hause Zierer. Dabei handelt es sich um ein geringfügig variiertes Layout, der in Skandinavien sehr beliebten Kinderachterbahn, weswegen es einen minimalen Umschwung in der Streckenführung gibt. Dadurch ergibt sich eine etwas dynamischere Fahrweise, wodurch sich beinahe automatisch ein großes Grinsen bei den Fahrgästen einstellt.

Vertigo

Die interessanteste Anlage in diesem Bereich und in Tivoli Gardens ist aber mit großen Abstand Vertigo, ein Flying Fury aus dem Hause Technical Park. In den Anfangsjahren dieser Anlage konnte man hier nach Belieben den Fahrgastträger um die eigene Achse, wie auch die Achse des Hauptarms drehen, wodurch eine ziemlich wilde und individuelle Fahrweise entstanden ist, auch bestand die Möglichkeit einmal wirklich volle Pulle zu geben und somit eine gewisse Zeit lang schlappe 5G, also die fünffache Erdbeschleunigung, auf sich wirken zu lassen. Da die Technik zur eigenen Steuerung aber leider wohl fehleranfällig ist, was ich jedoch sehr bezweifle und die Schuld eher an die zu zahme Fahrweise der Fahrgäste schieben würde, bestehen heutzutage noch zwei Automatikprogramme, welche sich bis auf ein kleines, aber feines, Detail kaum unterscheiden.

Dabei beginnt die Fahrt mit einigen Überschlägen im Stationsbereich bei gleichzeitiger Drehung um die vertikale Achse, ehe das Spiel in luftiger Höhe fortgesetzt wird. Dabei geht es natürlich auch Überkopf durch die Station hindurch ehe die Gondel arretiert wird und die Maschine auf gut 120 km/h beschleunigt. Über einen gewissen Zeitraum verspürt man nun dauerhaft 5G, wobei sich das Sichtfeld langsam aber sicher immer weiter einengt. Hier zeigt sich dann auch der einzige Unterschied der Fahrprogramme zueinander, denn diese Passage vollzieht man entweder konsequent nach vorne blickend oder rückwärtsfliegend. Nach einigen, beinahe schon unzähligen Runden, wird die Geschwindigkeit langsam reduziert und schon steht man erneut seitlich Überkopf. Nun vollzieht das kleine Flugzeug seine letzten Überschläge und nähert sich dann langsam, oftmals mit einem längeren Kopfstand an höchster Stelle verbunden, seiner Parkposition.

Mit seinen nur 2 Minuten langen Fahrprogramm weist Vertigo eine erstaunlich vielfältige Fahrt auf, welche an Verrücktheit nur seines gleichen Sucht. Dabei gilt hier, wie fast immer im Leben, das eine rückwärtsführende Fahrweise die Fahrt deutlich aufregender gestaltet. Die Wartezeiten an Vertigo gehören kapazitätsbedingt zu den längsten in Tivoli Gardens, können aber als Singlerider auch mal nur 15 Sekunden betragen, in beiden Fällen sollte man aber unbedingt eine Fahrt wagen und beide Fahrprogramme ausprobieren.

Gyldne Taarn

Als letzte größere Attraktion in diesem Bereich trifft man auf den golden lackierten Turm Gyldne Taarn, ein Turbo Drop Tower von S&S. Dabei handelt es sich um den normalen Freifallturm bei dem man, ähnlich den Freifalltürmchen des Herstellers Fabbri, nach unten geschossen wird, wodurch sich eine ausgeprägte Airtime einstellt. Ein ähnliches Programm kann man als zweiten Teil des Fahrprogramms beim Cliffhanger im englischen Freizeitpark Flamingo Land erleben und dort knallt man mit voller Wucht in die Bügel, beim Gyldne Taarn jedoch merkt man auf die ersten Fallmeter das die Anlage absolut nichts kann, denn der Fall entsprach eher einer langsamen Version der Vertikalfahrten aus dem Hause Maurer Söhne als einen ansatzweisen freien Fall.

Daemonen

Nach einer solchen Enttäuschung bleibt einem nur noch die Fahrt auf dem Floorless Coaster Daemonen. Dabei handelt es sich um eine ultrakompakte Anlage des Herstellers B&M, wo auf engsten Raum ein für den Hersteller untypischer Fahrtverlauf geboten wird. Praktischerweise war hier im Allgemeinen die geringste Wartezeit an allen Achterbahnen in Tivoli Gardens vorhanden, so dass man spätestens in den dritten Zug platznehmen konnte.

Nach dem man auf die Maximalhöhe von 28m gebracht wurde drescht der Zug über die Kuppe und dem Predrop. Nun wird man in die erste Kurve geworfen und durchquert einen Richtungswechsel in luftiger Höhe, eine Rechtshelix schließt sich an um die Ausgangshöhe für das darauffolgende Gefälle zu erreichen. Kaum hat man die eben erfolgte Kurvenkombination überstanden geht es sogleich rasant hinab und kraftvoll durch den klassischen Looping. Der anschließende Richtungswechsel erfolgt durch einen Immelmann just bevor die Welt im Nul-G Loop (dänisch für Zero-G Roll) erneut Kopf steht. Hierbei wird man je nach Position im Wagen wunderbar hin- und hergerissen, ein wirklich unvergleichbares Erlebnis. Ebenso wild vollzieht man jetzt die letzten Kurven und Hügel in Richtung Bremse, bei denen man teilweise wirklich gut abheben kann. Kurz darauf ist die Fahrt auch wieder zu Ende.

Daemonen ist einfach nur toll, wenngleich auch ein wenig kurz geraten. Dabei spürt man bereits ab den ersten Kurven, dass diese Maschine hier keineswegs zimperlich mit einem umgeht. Der Looping und der Immelmann unterstützen die allgemeine Intensität der Bahn ungemein, verlieren aber jegliche Bedeutung in Betrachtung der wirklich verdammt leckeren Rolle und den mehr als nur lustigen Streckenmetern darauf.

Bilder Tivoli Gardens

Fazit Tivoli Gardens

Der Freizeitpark Tivoli Gardens ist nicht nur wegen seiner langen Geschichte ein sehenswerter Freizeitpark. Die Atmosphäre ähnelt dabei sehr dem des Pleasure Beach Blackpool, nur in kleiner und allgemeinen auch deutlich ordentlicher, was man gerade in der Gasse Smøgen auf sich wirken lassen kann. Die Fahrgeschäfte haben dabei eine durchweg ordentliche Qualität und die vielen Restaurants und kleinen Parklandschaften schaffen ein Ambiente in dem man gerne verweilt. Nur sind die Preise hier ziemlich hoch und man darf schon erstaunt sein wie viele Leute das Ticketsystem nutzen und letzten Endes sogar mehr bezahlen als sie eigentlich müssten. Dabei kostet eine Fahrt auf Daemonen beispielsweise 75 DKK, also etwa 10€, das Wristband selbst ist für 210 DKK zu haben, rentiert sich also bereits nach nur drei Fahrten. Bei dem sonntäglichen Andrang lagen die Warteschlangen stets in einem angenehmen Rahmen und waren teilweise auch gar nicht vorhanden, so dass man nach etwa 4 Stunden bereits alles mindestens einmal gemacht hat, weswegen ein Besuch beispielsweise nur am Abend durchaus ausreicht um alles gesehen zu haben, inklusive zahlreichen Wiederholungsfahrten.

 

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