Den Diskogöttern auf der Spur auf Chiapas

Vorwort

Wenn man nicht gerade niedersächsischer Student ist, so ist es eigentlich eine Schnapsidee während der Semesterferien bei einem bekannten Autobauer in Wolfsburg zu arbeiten und in Hannover seine Unterkunft zu beziehen. Ein Fahrticket musste dementsprechend her und da der Deutschlandpass am Ende günstiger war als das reguläre Pendlerticket verzichtete ich nur ungern auf die Fahrten durch Deutschland, auch wenn sich am Ende Brühl als weiteste Strecke erwies. Da die Eröffnung der diesjährigen Neuheit im Movie Park Germany noch im Dunkeln lag und die Holzachterbahn Bandit am Sonntag meist nur mit einen Zug betrieben wird, zog es mich zum ersten Mal mit dem ICE nach Köln und dann mit dem RE nach Brühl. Durch Verspätungen der Bahn erreichte ich dann gegen Mittag das Phantasialand. Widerstandslos zahlte ich den hohen Eintrittspreis, denn immerhin zog die neumodische Wildwasserbahn Chiapas alle Blicke auf sich und der Eintrittspreis zum Wintertraum gegen Ende des Jahres war inklusive. Die allgemeinen Änderungen innerhalb des Parks waren wieder einmal positiver Natur, wodurch sich der Eintrittspreis auch außerhalb dieser Punkte irgendwie rechtfertigte.

Phantasialand – Chiapas

Seit dem Abriss der beiden eher mittelmäßigen beziehungsweise bizarr öden Wildwasserbahnen Stonewash- und Wildwash Creek fehlte dem Phantasialand eine Möglichkeit sich auch außerhalb der Raftinganlage River Quest zu duschen oder aber zumindest sich etwas befeuchten zu lassen. Entgegen dem allgemeinen Trend entschied man sich für eine Neuanlage des gleichen Typs, natürlich nicht ohne einem hinreichenden Maß an neuen Rekorden und einer Dekoration, die ihres Gleichen sucht.

Das allein spricht natürlich nicht für die Qualität der Anlage, dennoch ist Chiapas ein tatsächlicher Blickfang, auch wenn die Infrastruktur dafür doch ein wenig suboptimal aufgebaut ist. Der Eingang zur Warteschlange ist ein wenig versteckt, sofern man nicht weiß, dass sich ein Großteil dieser unterhalb der allgegenwärtigen Brücke befindet. Während der Wartebereich der normalen Warteschlange bereits voll war führte einem die Singleriderwarteschlange bis kurz vor der Einteilung, wo sich dann leider die Abfertigung von Einzelfahrern als ungeeignet für Wiederholungsfahrten herausstellte.

Endlich auf eines der Boote eingeteilt heißt es folglich sich irgendwie auf seinen Platz zu setzen – ein zugegebenermaßen eher schwieriges Unterfangen, was bei anderen Wildwasserbahnen trotz größerer Enge stets einfacher war. Dafür stellt sich jedoch der allgemeine Fahrkomfort als höher heraus, zumindest wenn nicht ein niederländischer Vollidiot mit seiner Handykamera ein Onridevideo erstellt und sich dabei stets nach hinten lehnt. Auf die resultierende Kopfnuss während der ersten Abfahrt hätte ich zumindest ganz gerne verzichtet.

Die Fahrt auf Chiapas

Die Fahrt beginnt nach einigen Gedümpel durch den Kanal mit dem ersten Lifthill, welcher durch die verwendete Technik lustiger Weise deutlich rasanter ist als der Reibradlift der Achterbahn nebenan. Durch die Interaktion mit Colorado Adventure kann diese kurzweilige Passage durchaus bemerkenswert sein. Kurz darauf befindet man sich auch schon auf der Ausgrabungsstätte. Sogleich folgt die erste Schussfahrt und mit etwas Glück schwappt bereits die erste Welle auf die Insassen des Bootes über. Kurz darauf folgt die erste Weiche, womit relativ ruppig die Rückwärtsfahrt eingeleitet wird. Nun dümpelt man ein wenig durch die anschaulichen Kulissen der Fahrt bis man zum eigentlichen Highlight kommt und den Diskogöttern, ähnlich wie beim Feng Ju Palace, huldigt; das darauf folgende Gefälle fällt dann relativ human aus. Relativ zügig wird man von einer weiteren Weiche auf die parallel laufende Strecke befördert, wodurch auch die Fahrtrichtung wieder nach vorne gerichtet ist. Nach einem weiteren Lift führt einem der Weg unter freien Himmel weiter, bis nach einiger Zeit der nächste Lifthügel erreicht wird und sich die von außen sehr aufsehenerregende Schussfahrt nähert. An höchster Stelle der Fahrt angekommen geht es nun relativ steil und schnell gen Boden und unter der Brücke entlang, bis sich, als deutschlandweite Neuheit, ein kleiner Hügel anschließt, auf welchen man leider kaum abhebt. Ein letztes Mal geduscht folgt nun die Rückfahrt in Richtung der Station.

Fazit Chiapas

Chiapas ist fürwahr die Wildwasserbahn des Phantasialands und definitiv die derzeit modernste Wasserbahn ihrer Art, ist sie aber die beste ihrer Gattung? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach, denn sie ist es nicht, aber sie ist auch keinesfalls auf dem Durchschnittsniveau ihrer Vorgänger und kann sich deutschlandweit behaupten. Durch Valhalla aus dem Blackpool Pleasure Beach und dem Rio Bravo bei San Martin de la Vega ist jedoch auch die Konkurrenz innerhalb Europas bereits sehr groß. Chiapas punktet zumindest durch ihre originelle Gestaltung und die durchaus gelungene Fahrt, wodurch Wiederholungsfahrten, sofern es nicht ganz so voll ist und bei River Quest wieder etwas mehr Leute anstehen, durchaus lohnenswert sind.

Colorado Adventure

Aber nicht nur Chiapas kann durch ihren Bau überzeugen, so profitierte auch Colorado Adventure auf höchstem Niveau davon. Nicht nur das ganze neue Holz wirkt wunderbar an der Anlage, auch kann die neue Lackierung im höchsten Maße überzeugen. Die Fahrt ist mittlerweile auf manchen Streckenabschnitten im Vergleich zu Temple of the Nigh Hawk die bessere Dunkelachterbahn und lädt durch ihre nun verbesserte Fahrt zu sehr, sehr, sehr vielen Fahrten ein.

 

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